LIBANON: Pager-Attacken? "Kriegserklärung! Rote Linien überschritten!" Nun reagiert Hisbollah-Chef

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LIBANON: Pager-Attacken? "Kriegserklärung! Rote Linien überschritten!" Nun reagiert Hisbollah-Chef

Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah hat die offenbar koordinierten Attacken auf Kommunikationsgeräte seiner Miliz als «schweren Schlag» bezeichnet. Damit seien rote Linien überschritten worden, sagte Nasrallah am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Er kündigte an, die täglichen Angriffe auf den Norden Israels würden fortgesetzt, bis der Krieg im Gazastreifen ende. Bei solchen Angriffen kamen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet laut dem Militär zwei Soldaten ums Leben.

«Ja, wir haben einen gewaltigen und schweren Schlag erlitten», sagte Nasrallah von einem unbekannten Ort aus. «Der Feind hat sämtliche Grenzen und rote Linien überschritten.» Israel habe mit den Explosionen am Dienstag und Mittwoch im Libanon 5000 Menschen töten wollen. Er schwor, dass die Hisbollah ihre Angriffe entlang der Grenze zu Israel fortsetzen werde, solange der Krieg im Gazastreifen andauere. «Die libanesische Front wird nicht haltmachen, bevor die Aggression gegen den Gazastreifen aufhört», sagte er. Der Feind werde eine harte und gerechte Strafe erfahren.

Noch während der Rede von Nasrallah teilte die Hisbollah mit, sie habe vier Angriffe auf Nordisrael verübt. Israelische Kampfflugzeuge flogen unterdessen im Tiefflug über die libanesische Hauptstadt Beirut und durchbrachen die Schallmauer. Menschen in Häusern und Büros öffneten rasch die Fenster, um zu verhindern, dass diese zersprangen.

Der libanesische Gesundheitsminister korrigierte die Zahl der Todesopfer durch explodierende Funkgeräte noch einmal nach oben. Die Explosionen am Vortag hätten 25 Menschen das Leben gekostet und mehr als 600 verletzt, sagte der Minister Firas Abiad. Die Menschen seien schwerer verletzt worden als bei der Detonation von Pagern einen Tag zuvor, weil die Funkgeräte größer gewesen seien.

Mit der jüngsten Zahl der Todesopfer stieg die Zahl der seit Dienstag durch Sprengsätze getöteten Menschen im Libanon auf 37, während die Zahl der Verletzten bei über 3000 liegt. Viele der Getöteten und Verletzten waren Mitglieder der Hisbollah.

Das amerikanische Außenministerium forderte US-Bürger im Libanon auf, sich unauffällig zu verhalten und vorsichtig zu sein. Die US-Botschaft in Beirut bekräftigte ihren Rat an amerikanische Staatsbürger, das Land zu verlassen, und warnte vor allen Reisen in den Libanon. «Bis sich die Lage stabilisiert, müssen US-Bürger mit einer eingeschränkten medizinischen Versorgung im Libanon rechnen, vor allem in der Stadt Beirut», teilte die Botschaft mit. Mitarbeiter des Außenministeriums und des Weißen Hauses sagten, Notfallpläne für eine Evakuierung von Amerikanern im Libanon lägen bereit - derzeit gebe es jedoch keine Hinweise, dass sie in naher Zukunft umgesetzt würden.

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