Psychiatrie in Hamburg: Menschenunwürdige Zustände in Forensik Ochsenzoll? | Panorama 3

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Maßregelvollzug Hamburg Ochsenzoll: Der Fall Christoph Miebach

Christoph Miebach ist gerade einmal 17 Jahre alt, als er in die forensische Psychiatrie Hamburg Ochsenzoll kommt. Er leidet an einer Schizophrenie und war zuvor schon in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen. Doch dort hatte er in manischen Zuständen mehrfach Pflegekräfte geschlagen und gewürgt. Deshalb wird er verurteilt und kommt in den Maßregelvollzug. Dieser findet in einer forensisch-psychiatrischen Klinik statt, in der Menschen behandelt werden, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen eine Straftat begangen haben. Die forensischen Psychiatrien sind keine Gefängnisse, aber sie sind genauso gesichert. Mit hohen Mauern, Zäunen und vergitterten Fenstern.

Der Fall Christoph Miebach

Christoph Miebach ist laut seiner Eltern seit sechseinhalb Jahren von der Außenwelt abgeschnitten und wird mit einer Vielzahl von Medikamenten behandelt. Laut medizinischen Gutachtern hat diese medikamentöse Therapie zu einer erheblichen Verschlechterung seines Zustands geführt. Seine Kommunikationsfähigkeit ist eingeschränkt, und er leidet unter schweren motorischen Störungen. Die forensische Psychiatrie Ochsenzoll, die von der Asklepios Gruppe betrieben wird, schreibt dazu auf Anfrage, zu dem einzelnen Fall könne man aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht keine Informationen geben. Allerdings erfolge "die Behandlung unserer Patienten zu allen von Ihnen angefragten Aspekten leitliniengerecht."

Bundesweit fehlt es an Plätzen in den Forensiken

In forensischen Einrichtungen ist der Platzmangel ein wachsendes Problem - in ganz Deutschland. Immer häufiger berichten Kliniken und Experten von Einrichtungen, die ihre Kapazitätsgrenzen erreichen oder sogar übersteigen. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Zustand bei. Die Anzahl der Menschen, die psychisch krank und straffällig sind, nimmt von Jahr zu Jahr immer mehr zu. Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde hat sich die Zahl der psychisch kranken Straftäter in den vergangenen 25 Jahren verfünffacht. Von damals 90 auf heute 434 Patienten. Über 90 Prozent der Patienten im Hamburger Maßregelvollzug leiden an einer Schizophrenie.

Der Hamburger CDU-Politiker Richard Seelmaecker, der bereits seit Jahren die Zustände in der Hamburger Forensik Ochsenzoll kritisiert, findet: "Die Menschen haben einen Anspruch, auch wenn sie Straftäter sind, auf eine menschenwürdige, ordentliche Behandlung. Und wenn sie diese nicht erfahren, dann haben sie auch keine Chance auf ein Leben in Straffreiheit."
Familie Miebach sagt, sie fordere nicht, dass Christoph freikommt, sondern nur in eine geschlossene Psychiatrie. "Unser Wunsch für unseren Sohn Christoph ist auf alle Fälle, dass er aus der Forensik rauskommt. Und wenn wir auch nicht die Hoffnung haben, dass er wieder ganz gesund wird, aber auf alle Fälle eine bessere Lebensqualität erfahren kann."


00:00 Vorgeschichte Christoph
01:36 Medizinischer Gutachter
02:29 Christoph in der Forensik Ochsenzoll
05:05 Gesetzlicher Betreuer
06:14 Strafverteidiger Johann Schwenn
06:59 Alternativen für Christoph
07:34 Kritik an die Betreuungssituation
09:57 Zukunft von Christoph


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#Panorama3 #Forensik #Psychiatrie

Foto Thumb: NDR

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