Zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I.

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Für Kaiser Wilhelm I. wurden zahlreiche Denkmäler errichtet. Bereits 1867 schuf der Berliner Bildhauer Friedrich Drake das erste Reiterstandbild, das genau genommen Wilhelm I. noch als König von Preußen darstellt. Das Preußische Denkmal-Institut e. V. kann bisher
63 Reiterstandbilder
231 Standbilder
5 Sitzstatuen und
126 Büsten(-denkmäler)
nachweisen, die zwischen 1888 und 1918 im deutschsprachigen Raum geschaffen und errichtet wurden. Hinzu kommen zahlreiche Wilhelm-I.-Denkmäler, auf denen der Kaiser in einem Reliefmedaillon dargestellt ist oder die aufgrund der Widmungsinschrift an den Kaiser erinnern sollen. Im Laufe der „Kaiserzeit“ wurden 28 Kaiser-Wilhelm-I.-Türme errichtet.

Grundsätzlich unterschieden werden muss zwischen den Denkmälern:
für König Wilhelm I. von Preußen (* 22. März 1797; † 9. März 1888), der noch während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 im Spiegelsaal von Versailles auf Betreiben Bismarcks zum Deutschen Kaiser proklamiert wurde, und für seinen Enkel Wilhelm II. (* 27. Januar 1859; † 4. Juni 1941), der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges am 9. November 1918 abdanken musste.

Nicht erst seit der Kaiserzeit war es in Preußen üblich, dass für noch lebende Monarchen keine Denkmäler errichtet werden sollten. Vor der geplanten Aufstellung von Denkmälern, die Mitgliedern des königlichen Hauses, also Preußen, gewidmet werden sollten, war eine so genannte landesherrliche Genehmigung einzuholen. Daher entstanden fast alle Kaiser-Wilhelm-Denkmäler erst nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. im Jahr 1888. Denkmäler für den letzten Deutschen Kaiser Wilhelm II. gab es aus den genannten Gründen nur wenige.
Ausgangspunkt war der Wunsch des Enkels, Wilhelm II., nach einem monarchisch-nationalen Kult um Wilhelm I. („den Großen“) als den Gründer des Reiches. Von dieser „amtlich“ initiierten und gestützten Gedenkkultur zeugen das 1896 eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica und das 1897 errichtete Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz. Das von den Kriegervereinen angeregte Kyffhäuserdenkmal (1890–1896) war der nichtamtliche Typus. Alle drei Denkmäler wurden von dem Berliner Architekten Bruno Schmitz konzipiert. Auch wenn es privat finanzierte Kaiser-Wilhelm-Denkmäler gab, so waren es in der Regel die Bismarck-Denkmäler, die „von unten“ initiiert und umgesetzt wurden.

Die Kaiser-Wilhelm-Denkmäler waren vor allem auf Preußen und meistens auf größere Städte beschränkt. Das erste (und noch erhaltene) Denkmal für Wilhelm I., das diesen als König von Preußen zu Pferde zeigt, steht auf dem Brückenkopf der Kölner Hohenzollernbrücke (rechtsrheinisch, also auf der Deutzer Seite). Das einzige Denkmal, das Kaiser Wilhelm I. in Zivil zeigt, steht im Kurpark von Bad Ems. Es wurde am 7. Mai 1893 feierlich enthüllt und zeigt den Monarchen so, wie ihn die Bevölkerung sehen konnte, wenn er zur Kur in der Stadt war.

Eines der 231 Standbilder für Kaiser Wilhelm I. wurde im Jahr 1894 in Wiesbaden enthüllt. Das Denkmal mit einer Höhe von 6,8 Metern war vom Dresdner Bildhauer Johannes Schilling geschaffen worden und trug die Inschrift „Die dankbare Stadt Wiesbaden“ auf dem Sockel. Das Reiterstandbild in Wuppertal bestand von 1893 bis 1943. Das offizielle letzte Denkmal war das Reiterstandbild „für“ Lübeck: die Genehmigung und der Ausführungsauftrag waren noch 1914 erteilt worden; als das Modell für den Guss fertig war, stand wegen des Ersten Weltkrieges keine Bronze zur Verfügung. So konnte der Guss erst 1919 vollendet werden.

Im Film zu sehen:

Sitzstatue in Dortmund
Reiterstandbild in Dortmund/ Syburg
Reiterstandbild in Köln
Büstendenkmal in Wesel/ Diersfordt
Standbild in Essen/ Kettwig
Standbild in Coesfeld
Standbild in Wesel/ Drevenack
Standbild in Duisburg/ Baerl
Standbild in Essen Werden
Standbild in Krefeld
Standbild in Osnabrück
Reiterstandbild in Düsseldorf

Reliefmedaillons:

Witten an der Ruhr
Recklinghausen/ Waltrop
Moers/ Repelen
Duisburg
Hagen/ Haspe
Dortmund/ Marten
Dortmund/ Kirchderne
Viersen/ Süchteln
Borken/ Ahaus
Steinfurt/ Ledde
Krefeld/ Hüls

An Kaiser Wilhelm I.

Nicht wie ein Herrscher unsrer Tage
Steht Kaiser Wilhelm in der Welt:
Nein, wie ein Bild der alten Sage:
Ein Friedens- wie ein Schlachtenheld!

Ihm gab der Schiedwalt des Gefechtes,
Gott Odhin selbst, das Zauberschwert,
Das, wenn gezückt zum Schutz des Rechtes,
Nie sieglos in die Scheide kehrt.

Doch nach dem Kampf streut er den Segen
Des Friedens aus der milden Hand
Und schirmt mit ehrnen Schildgehegen
Die Marken dem bedrohten Land.

Nicht Lorbeer nur und Laub der Eichen
Schmückt dieses Greises Schwert und Thron:
Wie Efeuflüstern hör' ich streichen
Um ihn die Heldensage schon.

Wohl hat gar oft den heil'gen Namen
Des »Vaters« Schmeichelwort entweiht,
Damit gefüllt den Flitterrahmen
Verdienstebarer Fürstlichkeit: –

Doch unsrer Wohlfahrt weisen Rater,
Den Herzog deutscher Waffenfahrt: –
Ein dankbar Volk nennt seinen Vater
Dich, Kaiser Wilhelm Silberbart!

F. Dahn

Filmaufnahmen von Heimatbilder

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