✘ Olympische Spiele München 1972 Abschlussfeier (Amateuraufnahmen)

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Die Schlussfeier im Olympiastadion, ursprünglich für Sonntag, den 10. September 1972 geplant, begann am Montag, dem 11. September 1972 um 19:30 Uhr, Stadionsprecher war wie schon bei der Eröffnungsfeier Joachim Fuchsberger. Im Vorfeld fanden im Innenraum des Stadions noch verschiedene reiterliche Darbietungen statt, beispielsweise Voltigieren und Quadrillereiten. Nach der Geiselnahme vom 5. September 1972 wurde der geplante Ablauf der Feier leicht abgewandelt. Im Laufe der Schlussfeier steuerte ein finnisches Passagierflugzeug ohne offizielle Genehmigung geradewegs auf die bayerische Landeshauptstadt zu, sodass eine Terrorwarnung herausgegeben wurde. Doch bald wurde klar, dass von diesem Flugzeug keine Bedrohung ausging, und die Lage entspannte sich wieder. Zuvor legte man die schwere Entscheidung, ob das Stadion geräumt werden sollte oder nicht, in die Hände des Stadionsprechers Fuchsberger. Er befürchtete eine Massenpanik und entschied sich daher gegen eine Räumung.

Der damalige Verteidigungsminister Georg Leber nahm um 20:05 Uhr des 11. September 1972 von einem Adjutanten eine Meldung entgegen. Der olympische Sicherheitschef habe Alarm geschlagen, Terroristen hätten vor wenigen Minuten in Stuttgart ein Kleinflugzeug gestohlen. Man habe Erkenntnisse darüber, dass versucht werden sollte, aus dem gestohlenen Flugzeug über dem Olympiastadion in die Schlussfeier hinein Bomben zu werfen. In der Süddeutschen Zeitung beschrieb Fuchsberger, dass ihm August Everding, der Regisseur der Abschlussfeier, die Nachricht überbrachte, dass es wahrscheinlich einen Angriff auf das Olympiastadion gebe. Die Meldung lautete: „Nicht identifizierte Flugobjekte im Anflug auf das Olympiastadion – möglicherweise Bombenabwurf – sag, was du für richtig hältst.“ Die Abfangjäger hatte Fuchsberger bemerkt, aber Fuchsberger wusste nicht, wie er die Situation retten könne. „Ich war der einsamste und angeschissenste Mensch, den man sich vorstellen kann“, sagte er später der SZ.[13]

Zu Beginn dieser Veranstaltung zogen die Athleten und Betreuer mit ihren Landesflaggen in das Stadion ein und nahmen in zwangloser Folge hinter den Fahnen Aufstellung. Bevor Avery Brundage das Podium betrat, wurden die Flaggen Griechenlands, der Bundesrepublik Deutschland und Kanadas gehisst und die Nationalhymnen gespielt. Dann folgte der letzte Auftritt des seit 1952 amtierenden IOC-Präsidenten, der am 30. September 1972 sein Amt an den Iren Lord Killanin übergeben würde. Als letzte Amtshandlung erklärte Avery Brundage die Spiele der XX. Olympiade für beendet und rief die Jugend der Welt auf, sich in vier Jahren in Montreal zu versammeln, um die XXI. Olympischen Sommerspiele zu feiern. Die folgenden persönlichen Worte richtete er in deutscher Sprache an das Publikum:
Liebe Münchner, Ihre herzliche und liebenswürdige Gastfreundschaft hat uns tief bewegt. Die Tage der strahlenden Freude haben wir zusammen gefeiert, und die schweren Stunden tiefster Dunkelheit haben wir mit Ihnen gemeinsam ertragen. Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Wir kehren in unsere Heimat zurück und rufen Ihnen allen zu: Auf Wiedersehen![14]
Daraufhin folgte minutenlanger Beifall der Zuschauer. Als der 85-jährige Amerikaner zur Ehrentribüne zurückging, stand auf der Anzeigetafel des Stadions in großen Buchstaben - falsch geschrieben - „Thank you Avery Brandage“. Das Olympiastadion lag im Dunkeln, nur das olympische Feuer brannte noch. Um 20:02 Uhr erlosch die Flamme unter den Klängen einer Trompete und acht Pauken. Anschließend erhoben sich die Zuschauer, um der Opfer des Anschlags zu gedenken.

Bei spärlicher Beleuchtung wurde die Olympiaflagge eingeholt und aus dem Stadion getragen. Dann herrschte völlige Dunkelheit. Fünf 700 Meter lange, mit Helium gefüllte, 130 Meter hoch getragene, mit Scheinwerfern beleuchtete Polyethylen-Schläuche strahlten dann plötzlich als riesiger Regenbogen über dem Olympiasee, wo er vom Stadion aus zu sehen war („Olympia-Regenbogen“ von Otto Piene. Und als kurz darauf die Stadionbeleuchtung wieder eingeschaltet wurde, hatten sich 40 bayerische Trachtengruppen im Innenraum des Stadions aufgestellt. Ursprünglich hätten sie tanzen sollen, doch sie blieben mit ernster Miene unbewegt stehen.

Fackelträger bildeten eine Lichterkette um das Stadionrund bis zum Marathontor. Unter den Klängen des von der Big Band der Bundeswehr unter Leitung von Günter Noris gespielten „Munich Fanfare March“ folgte der gemeinsame Ausmarsch von Athleten, Betreuern und Trachtengruppen aus dem Olympiastadion. Jeder der etwa 62.000 Stadionbesucher hatte ein kleines Lämpchen bekommen, um den Teilnehmern damit zuzuwinken.

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