Missbrauch in der Kirche: Wer trägt Verantwortung? | Markus Lanz vom 02. Februar 2022

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Schon seit langem wird die Kirche von Missbrauchsvorwürfen und Anschuldigungen begleitet. Nun leidet auch der Ruf des ehemaligen Papstes Joseph Ratzinger, da in dessen Amtszeit als Erzbischof des Bistums München der Priester Peter H. aus Essen in Ratzingers Bezirk zwangsversetzt wurde. Der Grund: Peter H. wurde vorgeworfen, übergriffig gegenüber jugendlichen Jungen gewesen zu sein. Im Bistum München sollte er eine Therapie antreten und nicht mehr mit Jugendlichen zusammenarbeiten.

„Die Entscheidung bestand ja nicht nur darin, dass er in eine Therapie ging, sondern er wurde ja auch schon als Hilfsseelsorger eingesetzt und hatte dort uneingeschränkt Kontakt zu Jugendlichen.“ Dies kritisiert die Redakteurin für Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk Christiane Florin. Trotz der Vorwürfe und der Warnungen des Therapeuten, dass Peter H. als Hilfsseelsorger arbeiten könne, aber eben nicht mit Jugendlichen, hätte hier die Kirche falsch gehandelt.

Wieso aber belastet dies nun Joseph Ratzinger? Christiane Florin erklärt, dass dieser als Erzbischof für alles verantwortlich ist, was in seinem Bistum geschieht. Die strenge und starre Hierarchie der Kirche gebe dieses vor. Allerdings habe Ratzinger gesagt, er hätte von den Vorwürfen gegen Peter H. nichts gewusst. Dies könne nach der Analyse von Frau Florin nicht sein. Von solchen Geschehnissen wisse man und auch innerhalb der Kirche wird darüber geredet, sogar in codierter Sprache mit Synonymen und vereinfachten Formen.

Und selbst wenn Ratzinger wirklich nichts davon gewusst hätte, dann war er trotzdem noch Erzbischof und habe seine Aufgabe nicht richtig ausgeführt. „Und diese ganze kleinteilige Reaktion, die Joseph Ratzinger jetzt an den Tag gelegt hat in diesem Gutachten, die wirft halt bei mir die Frage auf, warum tritt er nicht mal einen Schritt zurück und sagt: Ich bin verantwortlich, ich war Erzbischof.“

Der Psychiater Manfred Lütz verteidigt Joseph Ratzinger gegen die Anschuldigungen, dass er von den Umständen gewusst habe. Es gebe faktisch keinen einzigen Beweis von dessen Wissen über Peter H. Und außerdem passe es nicht zu dem Menschen Joseph Ratzinger über solche Taten zu schweigen. In seiner päpstlichen Amtszeit hätte Ratzinger viel für die Aufklärung von Missbrauchstaten gegen Jugendliche getan. Deshalb kritisiert er auch Christiane Florin und fordert einmal darauf zu warten, was Ratzinger nun persönlich zu den Vorwürfen sagt, bevor man weiter herum philosophiere, was er wann hätte wissen müssen.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/KIF/

Weitere Gäste in der Sendung:

Cem Özdemir, Politiker
Er stellt seine Agenda als neuer Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft vor, und nimmt Stellung zum Wechsel an der grünen Parteispitze sowie zum Ukraine-Russland-Konflikt.

Anne Kunze, Journalistin
Die Investigativ-Journalistin der „Zeit“ berichtet von ihren umfangreichen Recherchen über Missstände bei Bio-Lebensmitteln und in der ökologischen Landwirtschaft.

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