Obermarsberg (D), Stiftskirche St. Petrus und Paulus, Kirchenglocken

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Obermarsberg (Westf.):
Auf dem Stadtberg, auch Eresberg genannt, liegt das Dorf Obermarsberg mit seiner historischen Kirche. Sie ist die Pfarrkirche des Dorfes und thront auf den höchsten Punkt des Berges. Vom Tal aus nicht zu übersehen ist der große Turm der Stiftskirche St. Petrus und Paulus. Der Ort und die Kirche tragen eine durchaus ehrwürdige Geschichte mit sich.
Karl der Große eroberte im Jahre 772 die Eresburg. Er zerstörte vermutlich hier die „Irminsul“, eine Himmelssäule als Nationalheiligtum der Sachsen. Die Gründung eines Klosters wurde auch durch Karl den großen einberufen. Das Kloster wurde bereits 1803 aufgehoben.
Anstelle der Kirche stand zunächst ein Holzbau, daraufhin eine Basilika mit zwei Türmen, welche im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche in ihren heutigen Gotik-Stil umgewandelt. Der heutige Turm wurde 1410 fertiggestellt, 1646 zerstört und später sieben Meter niedriger wieder aufgebaut. Nach einem Brand erhielt der Turm 1829 das heutige Pyramidendach.
Die Kirche verfügt über eine Krypta, in welcher die Gebeine des Hl. Sturmius untergebracht sind. Er soll an deren Stelle den ersten christlichen Altar errichtet haben.

Die Kirche verfügt über eine Vielzahl an Schmuckstücken und Kunstwerken. Der Großteil stammt aus der Werkstatt Papen und ist im Barockstil gestaltet worden. Vermutlich stammt der Großteil aus dem 17 Jahrhundert. Viele Stickerein, Schnitzereien und hochaufwändig gestaltete Elemente schmücken die Kirche im Innenraum. Auf den Bildern im Video (Teil des Vollgeläuts) sind einige Kunstwerke zu sehen. Sie sorgen für eine einzigartige Atmosphäre in der Kirche.

Die Stiftskirche verfügt über vier Glocken. Davon hängen drei im großen Westturm und eine im Dachreiter der Kirche. Bekannt ist laut Wikipedia nur, dass drei Glocken aus den Jahren 1442, 1501 und 1710 dem ersten Weltkrieg weichen mussten. Im Jahre 1920 wurden drei neue Glocken aus Gussstahl angeschafft. Sie stammen aus der Gießerei Buderus und Humpert in Wetzlar. Zusammen ergeben sie das „Pater noster“ (Vater-Unser) Motiv.
Im Dachreiter befindet sich eine Bronzeglocke. Sie wurde im Jahre 1878 von der Gießerei Humpert gegossen.

Daten der Glocken:

1) Ave Maria
Schlagton c´+ 3
Durchmesser 1,75 m
Guß 1920, Buderus und Humpert

Inschrift:
Ave Maria
(Übersetzung) Der aus Erz 1442 gegossenen Schwester folgte ich nach dem unglücklichen Krieg als Stählernde 1920 nach.

2) St. Johannes
Schlagton d´+ 8
Durchmesser 1,46 m
Guß 1920, Buderus und Humpert

Inschrift:
St. Joannes
Syt 1501 out Bronce,
nom Kryge out Stohl,
Gout help us naumol.

3) St. Catharina
Schlagton e´+ 7
Durchmesser 1,31 m
Guß 1920, Buderus und Humpert

Inschrift:
St. Catharina
Verunglückt ward ich umgegossen 1710
früher Bronze, seit 1920 Stahl

4) Wandlungsglocke (Dachreiter)
Schlagton b” – 7
⌀ 43,4 cm
Guß 1878, H. Humpert
Material: Bronze

Die Glocken hängen in einem imposanten Holzglockenstuhl. Dieser ist, ähnlich wie eine Gartenhütte ohne Wände, mit einem Spitzdach versehen. Dadurch soll der Schall nach unten geleitet werden.
Unter den Glocken sind noch alte Holzjoche zu finden. Aktuell sind die Glocken an Stahljochen angebracht.
Glocke 1 verfügt über einen Schlaghammer. Dieser kommt vermutlich nicht zum Einsatz. Er schlug einst in einer Folge von ca. 40 Schlägen als Geleit zum Friedhof, welcher sich direkt an der Kirche befindet.
Die Glocke im Dachreiter wird zur Wandlung über eine Fernbedienung angesteuert.
Das Geläut erklingt wöchentlich, jedoch nur zu Gottesdiensten.
Der Klang der Stahlglocken passt außergewöhnlich gut zu dem alt-ehrwürdigem Charme und Charakter der Kirche. Das Geläut ist ein wichtiger Teil des historischen und geschichtsträchtigen Bild des Ortes und soll noch viele Jahrzehnte vom Berg bis hinunter in das Tal erklingen.
Entsprechend der hohen Lage der Kirche, ist das Geläut in Marsberg (der Unterstadt) durchaus gut zu hören.
Die Geschichte des Ortes und der Kirche ist in dieser Beschreibung auf das Wesentliche begrenzt. Die durchaus spannende und wichtige Geschichte des Ortes und weitere Informationen können auf den Internetseiten, wie z.B. der Seite des Geoparks nachgelesen werden. Die Internetseiten sind unter "Quellen" etwas weiter unten in dieser Beschreibung aufgelistet.

Ich bedanke mich allen Beteiligten für die Unterstützung und Ermöglichung! Besonders dem Propst, dem Kirchenvorstand, den Küstern und meiner Begleitung an dem Tag.

Quellen:
Informationen zu den Glocken:
1: Wikipedia („Kloster Obermarsberg“)
2: Gutachten des Geläuts (Glockensachverständiger Herr Halekotte)

Informationen zur Kirche und des Ortes:
1: Wikipedia („Kloster Obermarsberg“)
2: Infotafel des Geoparks („Die Stiftskirche St. Peter und Paul“)
www.geopark-grenzwelten.de

Aufnahmezeitpunkt: Samstag, der 06.07.2024.

© Copyright Magnusglocke: Leo
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3:25 Gl. 3
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15:10 Plenum
23:50 Glockenschlag

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