Eichenprozessionsspinner und Ölkäfer: Die giftigsten Insekten der Schweiz | Krabbeltiere | SRF

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Finger weg bei diesen Schweizer Krabbeltieren: Eichenprozessionsspinner können heftige allergische Reaktionen auslösen, ihre Haare tragen ein Nesselgift in sich. Ölkäfer sondern bei Gefahr ein Reiz- und Nervengift ab, das für Menschen tödlich sein kann und früher als Mordwaffe eingesetzt wurde.

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Die Raupe des Prozessionsspinners
Raupen von Prozessionsspinnern können teils heftige allergische Reaktionen und Entzündungen auslösen. Die Raupen der Eichen- und Pinienprozessionsspinner verfügen über lange Härchen, die sogar Widerhaken haben. Solche Raupen sollten auf keinen Fall berührt werden. Auch wer diese Raupen in den typischen Prozessionen sieht – also im Gänseschritt hintereinander – sollte auf keinen Fall in die Nähe gehen. Es besteht die Gefahr von Hautreizungen, weil die toxischen Haare der Raupen auch durch die Luft verteilt werden können. Gefährlich sind nicht nur die Raupen, sondern auch ihre Nester. Da die Raupen gesellig in Gruppen leben und dort auch nach dem Schlüpfen Haare zurückbleiben, sollte man sich auch den Nestern nicht nähern.

Der giftige Ölkäfer
Der Ölkäfer trägt gar ein Reiz- und Nervengift in sich, das bereits bei 10 bis 50mg für den Menschen tödlich sein kann. Bei Gefahr oder Bedrohung, sondern sie ein oranges Sekret ab, welches wie Öl aussieht – daher der Name. Im Sekret befindet sich der Giftstoff «Cantharidin». Manche Käfer können sogar bis zu 11mg in sich tragen. Für ein Kind eine sehr gefährliche Dosis. Todesfälle in Zusammenhang mit diesem Käfer sind in der Schweiz nicht bekannt. Dennoch sollte der Ölkäfer nicht unterschätzt werden: Der Kontakt mit dem giftigen Sekret löst Hautreizungen oder Blasen aus, die denen einer leichten oder mittleren Verbrennung ähneln. Wer nun doch in Berührung kommt mit dem Ölkäfer oder seinem giftigen Sekret, sollte danach unbedingt Kontakt mit Mund, Nase oder Augen vermeiden. In dem Fall unbedingt Hände oder betroffene Stellen gut waschen.

Das Gift als Mordwaffe
Ein Gegenmittel gegen dieses Gift gibt es nicht. Das dürfte ein Grund sein, warum das Gift des Ölkäfers eingesetzt wurde, um unliebsame Konkurrenten auszuschalten. Schon in der Antike wurde das Gift «Cantharidin» des Ölkäfers als Mordwaffe eingesetzt. Auch eine besondere Art – die Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) – wurde und wird teils noch heute als Potenzmittel eingesetzt. Ein schmaler Grat, denn auch dieser Käfer hat «Cantharidin» in sich. Vom Einsatz als Potenzmittel raten Experten dringend ab.

👀 Direkt anschauen:
00:00 Intro
01:21 Prozessionsspinner: Giftwirkung
03:25 Prozessionsspinner: Wo sind sie?
04:29 Prozessionsspinner: Wie erkenne ich sie?
05:43 Prozessionsspinner: Da war doch noch was
06:57 Ölkäfer: Giftwirkung
08:47 Ölkäfer: Wie erkenne ich sie?
09:48 Ölkäfer: Wo sind sie?
11:33 Ölkäfer: Da war doch noch was

Nützliche Websites zum Thema:
► https://www.baselland.ch/politik-und-...
► https://insekten-evb.ch/insekt-des-ja...
► https://entomo.ch/de/portrait/insect_...

Sichtungen Schwarzblauer Ölkäfer:
► https://lepus.infofauna.ch/carto/22391

Sichtungen Veränderlicher Ölkäfer:
► https://lepus.infofauna.ch/carto/22384

► https://www.toxinfo.ch/

Für diese Folge haben wir mit folgenden Fachpersonen gesprochen: Martin Albrecht, Brigitta Berndt, Matthias Betsche, Dr. Med. Colette Degrandi, Dr. Simon Blaser, Ruedi Bryner, Johannes Lückmann, Stefan Reuschling, Andreas Sanchez, Prof. Dr. Thomas Schmitt, Holger Stockaus.
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◾ Leitung: Andrea Fischli-Roth
◾ Redaktion: Ariane Meier, Nicolas Döbelin
◾ Moderation: Bähram Alagheband

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