STURM AUF KURSK: "Hat die Russen überrascht" Welches großes Risiko die Ukraine damit eingegangen ist

STURM AUF KURSK: "Hat die Russen überrascht" Welches großes Risiko die Ukraine damit eingegangen ist

Wolfgang Richter, Oberst a.D. und Militärexperte, erklärt im WELT-Interview dass die Ziele der Ukraine bei ihrem jüngsten Angriff schwer einzuschätzen sind. Die Operation wurde geheim gehalten und überraschte die Russen, da sie sich gegen eine Region richtet, die bisher nicht direkt in die Kämpfe involviert war. Bisher waren auf russischer Seite überwiegend Grenztruppen im Einsatz, doch nun kommen Kräfte der Nationalgarde sowie reguläre Truppen mit Luftangriffen und Artillerie hinzu.

Richter betont, dass die Größe der ukrainischen Kräfte begrenzt ist: Maximal 1000 Mann, davon etwa 600 Vorauskräfte, die auf russisches Gebiet eingedrungen sind, und 200 bis 400 Unterstützer dahinter. Zum Vergleich: Bei der Sommeroffensive waren zwölf Brigaden im Einsatz, während es jetzt nicht einmal eine halbe Brigade ist. Diese geringe Truppenstärke wird keinen operativen, tieferen Eindruck erzielen, vor allem da die Ukrainer selbst in Donezk unter Druck stehen und dort Personalreserven fehlen.

Richter vermutet, dass das Ziel der Ukraine möglicherweise darin besteht, Diversion zu betreiben und Ungewissheit zu verbreiten. Auch wenn diese Operation keine strategische Initiative darstellt, kann sie dennoch Aufmerksamkeit erzeugen. Zudem sind russische Freiwillige, das sogenannte russische Freiwilligenkorps, an der Operation beteiligt, was auf eine vom Militärgeheimdienst geführte Spezialoperation hindeutet. Dieser ist für strategische Überraschungen wie Drohnenangriffe auf die Schwarzmeerflotte oder tief in Russland zuständig.

Richter erinnert daran, dass es nicht die erste Grenzüberschreitung dieser Art ist. Bereits in den letzten Monaten gab es ähnliche Vorfälle im Raum Charkiw, woraufhin Russland mit der Einrichtung einer Pufferzone reagierte.

"Ukrainer riskieren jetzt, dass die Russen etwas Ähnliches hier auch machen."

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