Hansi Flick: Wie er seine Spieler "Hops" nahm und warum sich alle in ihm getäuscht haben | Making of

Hansi Flick: Wie er seine Spieler "Hops" nahm und warum sich alle ihn ihm getäuscht haben| Making of

Hansi Flick wurde nach seiner Entlassung beim DFB als Bundestrainer mit den "Graugänsen" verhöhnt und als der FC Barcelona ihn als neuen Coach vorstellte, war der Spott vor allem auf Social Media groß. Nur wenige Monate später hat er Barca zum aufregendsten Team Europas geformt.

Warum funktioniert der Vereinstrainer Hansi Flick so viel besser als der Bundestrainer? Wir begeben uns auf eine Reise zurück in seine Vergangenheit und bekommen von seinem langjährigen Wegbegleiter Kai Herdling legendäre Anekdoten, die vor allem verdeutlichen, wie Flick über seinen Humor bei den Spielern ankommt. Sein Ex-Co-Trainer Danny Röhl gibt uns außerdem Einblicke in seine Erfolgsära beim FC Bayern und der enttäuschenden Zeit bei der Nationalmannschaft.

Binnen drei Tagen fertigt der FC Barcelona den FC Bayern und Real Madrid ab. Im Bernabeu funktioniert Hansi Flicks riskanter Ansatz noch besser - auch wegen eines starken Keepers. Wochenlang wurden allerhand Namen gespielt, bis irgendwann sogar Loris Karius in der vermeintlichen Kandidatenliste auftauchte. Am Ende holte der FC Barcelona Wojciech Szczesny als Ersatz für den langzeitverletzten Marc-André ter Stegen aus dem Ruhestand, braucht ihn aber bislang nicht. Inaki Pena, dem diese Rolle wahrlich nicht jeder zugetraut hatte, hat sich als Nummer-1-Aushilfe etabliert - und bestand seine bislang größte Bewährungsprobe am Samstagabend mit Bravour.

In seinem ersten La-Liga-Clasico war der 25-Jährige immer dann bärenstark zur Stelle, wenn seine hochstehenden Vorderleute doch mal überspielt waren. Es war kein Zufall, dass Trainer Hansi Flick nach der 4:0-Gala nicht Doppelpacker Robert Lewandowski, sondern Inaki Pena ein Sonderlob ausstellte und zu einer "fantastischen Leistung" gratulierte. "Die Weiße Weste war sehr wichtig."

Noch mehr als der FC Bayern unter der Woche verzweifelten die Königlichen - allen voran Kylian Mbappé - an der riskanten Spielweise der Katalanen. Allein in der ersten Hälfte schnappte die Barca-Abseitsfalle achtmal zu. "Das sieht gefährlich und riskant aus, ist es aber nicht", erklärte Flick, dessen Mannschaft nach der Pause den Druck noch einmal erhöhte und gnadenlos Lücken in Reals Defensive offenlegte. Lewandowski, der zuvor in keinem seiner vier Liga-Duelle mit Real getroffen hatte, sorgte per Doppelschlag für die Vorentscheidung (54./56.).

Auf und neben dem Platz scheint Flick eine enge Gemeinschaft geschaffen zu haben. "Die Atmosphäre und die Mentalität im Team sind wirklich gut", befand der Xavi-Nachfolger und lobte nach dem Clasico explizit auch die spontane Party: "Es ist gut zu sehen, wie sie in der Kabine feiern, das ist sehr gut." Zur Belohnung gab er Montag und Dienstag frei. "Und dann werden wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten." Im Derby gegen Aufsteiger Espanyol (Sonntag, 16.15 Uhr, LIVE! bei kicker) winkt schon am zwölften Spieltag der elfte Sieg.
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