Gold-Verkauf – wie seriös sind manche Angebote?| Marktcheck SWR

Immer wieder wird in Prospekten oder Anzeigen der Ankauf von Gold oder Pelzen angeboten – angeblich zum fairen Preis. Was steckt dahinter?

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Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 07. Juni 2022. Ganze Marktcheck-Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: http://x.swr.de/s/13zv

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In Tageszeitungen und Anzeigen in Wochenblättern erscheinen zurzeit wieder massenhaft Werbung von Pelz- und Goldankäufern.
Was uns bei einem Prospekt auffällt: Einige Fotos darauf tauchen auch auf anderen Prospekten auf. Allerdings mit anderen Händlernamen und anderen Geschäftsadressen.

PELZ NUR VORWAND?
Wir rufen bei einem der Händler an und vereinbaren ein Treffen. Für unseren Gold- und Modeschmuck im Ankaufswert von 10.500 Euro bekommen wir von dem Ankäufer lediglich 2.700 Euro geboten. Für unsere Pelze hingegen hatte er nur einen kurzen Blick übrig. Laut unserem Experten sind gebrauchte Pelzmäntel fast wertlos. Der Pelzmantel sei im Grunde nur ein Vorwand – in Wirklichkeit erhofften sich die Händler lukrative Gold-Geschäfte.

GOLD-VERKAUF – WIE ERKENN ICH UNSERIÖSE ANGEBOTE?
Normalerweise müssen sich Goldaufkäufer den Personalausweis zeigen lassen, um die Daten aufzunehmen. Wenn keine Daten aufgenommen werden, kann das ein Zeichen dafür sein, dass das Geschäft nicht seriös abgewickelt wird. Die Händler wollen das Geschäft häufig so schnell wie möglich und ohne viele Spuren zu hinterlassen abwickeln. So kann der geschädigte Verkäufer das Geschäft später nicht mehr rückgängig machen.

BANDEN UND CLANS IM GOLD-GESCHÄFT?
Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg treten solche Händler häufig in größeren Verbänden auf. Manchmal seien das tatsächlich Clanstrukturen. Dabei steckten oft Mitglieder großer Familien hinter den Geschäften. Auch die Staatsanwaltschaft Mannheim nimmt an, das hinter den Pelz- und Gold-Ankäufern Banden stecken. Obwohl einige Anzeigen von Verbrauchern eingehen, müssen die Ermittlungen in den meisten Fällen eingestellt werden.

IDENTITÄT DER ANKÄUFER HÄUFIG UNBEKANNT
Häufig kann nicht nachgewiesen werden, wer der Ankäufer der Ware war. Die Personen verschleiern ihre Identität, indem gefälschte Visitenkarten vorgelegt oder Fahrzeuge mit falscher Aufschrift benutzt werden. Außerdem ist die Preisgestaltung bei diesen Ermittlungen meist nicht angreifbar, da ein günstiger Preis nicht strafbar ist. Straftaten wären zum Beispiel Wucher oder Betrug. Das ist der Fall, wenn beispielsweise bei einem Schmuckankauf teures Platin als günstigeres Silber deklariert wird.

GOLD-BETRUG VERHINDERN
Schmucksachverständiger Michael Harrer rät, Prospekte mit Gold-Kauf-Angeboten am besten direkt wegzuwerfen. Seriöse Händler machten außerdem keine Hausbesuche, so der Experte. Sein Tipp: die Wertgegenstände von einem vereidigten Sachverständigen begutachten und schätzen lassen.

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Bildquelle: picture alliance / dpa | Armin Weigel

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