Über die weiten Straßen

Wir ziehen auf weiten Straßen entlang,
voran der Fahnenträger.
Es tönet so laut, so kühn unser Sang,
im Wirbel der Trommelschläger.
Wenn die Ferne lockt, wird das Herz uns so schwer,
und wir ziehen auf Berge, in Wälder und Meer,
über die weiten Straßen.

Es brennt uns das Feuer, die Flamme sie loht,
wir wollen sie bewahren.
Es leuchtet im Osten der Morgen so rot.
Er drohet uns Gefahren.
Doch wir sind ja noch jung und der Mut ist uns groß.
Wir ziehen noch weiter in die Ferne los,
über die weiten Straßen.

Worte & Weise: Berthold Wächter

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Über Berthold Wächter sind keine biographischen Informationen bekannt, von ihm sind eine Handvoll Lieder in Liederbüchern aufzufinden. Sein wohl bekanntestes: „Jetzt müssen wir marschieren, ich und mein Kamerad“ befand sich auch im Liederbuch der Bundeswehr „hell klingen unsere Lieder“. (Im Mai 2017 unterband das Bundesministerium der Verteidigung die Verbreitung des Nachfolge-Liederbuches „Kameraden singt!“, wohl wegen schädlicher und unerwünschter Lieder.) Berthold Wächters Lied „Über die weiten Straßen“ ist einmalig in dem 1938 als “schädliches und unerwünschtes Schrifttum” eingestuften Liederbuch „Die Silberlanze“ (erschienen 1934) abgedruckt.