Das Pompejanum in Aschaffenburg, eine Rekonstruktion der Casa dei Dioscuri

Das Pompejanum in Aschaffenburg, eine Rekonstruktion der Casa dei Dioscuri


König Ludwig I. von Bayern (1825–1848) gab das „römische Haus“ 1840 in Auftrag. Der Monarch war ein bekennender Italien-Liebhaber und begeistert von den Ausgrabungen in Pompeji. Gleichzeitig schockierte ihn die Tatsache, wie rasant die soeben geborgenen Wandmalereien mit ihren „lebensvoll freudigen Farben bleichen … in der Welt.“


Mit dem Bau des Pompejanums in Aschaffenburg verband er die Idee, ein Stück „Antike“ für die Nachwelt zu retten. Und das nicht nur für sich allein. Denn obwohl er den Bau aus privaten Mitteln finanzierte, wollte der König von Anfang an auch „ jedem Freunde des klassischen Altertums, ohne ihm eine kostspielige Reise nach dem fernen Pompeji aufzuerlegen, Gelegenheit geben …, sich mit Plan, Aufbau und Ausstattung des antik-römischen Wohnhauses vertraut zu machen“.


Das nach seinen Wandgemälden „Haus des Castor und Pollux“ genannte Stadthaus in Pompeji gab das Vorbild für den Grundriss des Pompejanums. Im offiziellen Reiseführer wird das Stadthaus auch „Haus der Dioskuren“ bzw. „Casa dei Dioscuri“ bezeichnet (Plan Regio VI,10).

Das Haus zählt zu den prunkvollsten und größten Häusern aus den letzten Jahren Pompejis und weist eine fein untergliederte Raumeinteilung und besonders prächtige Malereien auf. Es besitzt eines der vier korinthischen Atrien, die in Pompeji erhalten sind; dieses hier hat 12 dorintische Tuffsäulen. Die Wanddekorationen stammen aus derselben Werkstatt, die im Vettier-Haus gearbeitet hat. Die ansehnlichsten Malereien (wie die Dioskuren am Eingang) wurden ins Neapler Museum gebracht. Seine Wände waren ursprünglich mit Marmor verkleidet, was in Pompeji eher eine Seltenheit war. Ausgrabungsdatum: 1826; 1828-1829; 1837.


Quelle:
https://www.wissenschaft.de/magazin/w...
Pompejanum, Bayerische Schlösserverwaltung
Coarelli et al, Pompeji – Archäologischer Führer

Ausgrabungsführer Pompeji, Pianta degli scavi di Pompeii


Musik:
Dragon Blade Roman Song (Light of Rome)
Mendelssohn, 4. Symphony (Italienische), Dirigent Herbert von Karajan