Nach Explosionen in Köln: Mögliche Verbindungen zur “Mocro-Mafia” werden geprüft | Aktuelle Stunde

In der Kölner Innenstadt ist es am Mittwochmorgen (18.09.2024) wieder zu einer Explosion gekommen – das zweite Mal innerhalb von drei Tagen.

Was passiert ist: Gegen 5 Uhr gab es auf der Ehrenstraße in Köln einen lauten Knall, Anwohner berichteten von einem Feuer im Modegeschäft „LFDY“. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen und niemand wurde verletzt. Bevor die Feuerwehr eintraf, versuchte ein Passant das Feuer zu löschen. Ein privat aufgenommenes Video, das dem „Kölner-Stadt-Anzeiger“ vorliegt, zeigt wie der 39-jährige Passant brennende Gegenstände aus dem Laden wirft. Auch er blieb unverletzt.

Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen. Nach bisherigen Zeugenaussagen hält sie aktuell nach einem circa 1,80 Meter großen, schlanken Mann Ausschau. Er soll erst die Glastür des Geschäfts eingeschlagen, dann eine Einkaufstüte mit Brandsatz im Laden abgestellt und danach geflüchtet sein.

Erst am Montagmorgen (16.09.2024) hat es eine Straße weiter, auf dem Hohenzollernring, eine Explosion vor dem Club „Vanity“ gegeben. Eine 53-jährige Reinigungskraft wurde verletzt und die Polizei sucht mithilfe einer Videoaufnahme weiterhin nach dem Tatverdächtigen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Explosionen gibt, ist noch unklar. Und auch in anderen Städten Nordrhein-Westfalens kam es in den vergangenen Wochen zu Explosionen, etwa in Engelskirchen und Duisburg. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei sollen diese im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden stehen. Explosionen vor Hauseingängen sind ein bekanntes Drohmittel der sogenannten “Mocro-Mafia”.

Auch bei den Explosionen in Köln wird ermittelt, ob sie dahinterstecken könnte.

Hinweis der Redaktion zum Begriff "Mocro-Mafia": Auch wir verwenden diese Bezeichnung, weil sie weit verbreitet ist. Da die Bezeichnung umstritten ist, setzen wir sie in Anführungszeichen. Denn anders als der Name suggeriert, besteht das Netzwerk den Daten zufolge eben nicht ausschließlich aus Mitgliedern mit marokkanischen Wurzeln. Vielmehr handelt es sich um multinationale Banden, die etwa Kontakt zu spanischen Kriminellen halten und vor allem Geschäfte mit Kokain und Cannabis machen.
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Der Beitrag wurde am 18.09.2024 ausgestrahlt und gibt den Nachrichtenstand zu diesem Zeitpunkt wieder. Das Video wurde seitdem nicht aktualisiert.