Karneval 1989/1990 in Dessau

Karneval zur "Wendezeit" 1989/90 in Dessau

Die großen politischen Veränderungen 1989/90 hatten auch dem Karneval reichlich Stoff geliefert.

Die Aufzeichnungen von 1988 bis 1991 zeigen, dass neben den üblichen Musik- und Tanzeinlagen die Büttenredner auch die aktuellen gesellschaftlichen und lokalen Unzulänglichkeiten thematisiert haben.

1989 waren u.a. die Zustände und der Ausverkauf in der DDR (Katharine Witt und Pflastersteine aus Dessau als Devisenbringer, die Berliner Mauer und die Honecker-Nachfolge) sowie die Umweltverschmutzung Gegenstand der Büttenreden.

1990 konnte man endlich wieder reisen, die Versorgungslage war entspannt. Neue Themen waren die Arbeitslosigkeit und „der neue Wind" aus Bonn.

Am 11.11.1989 fand nach vielen Jahren wieder ein Karnevalsumzug statt, der trotz Reisefreudigkeit in Richtung Westen viel Anklang fand.

25 Jahre nach der „Wende" soll hier mit kleinen Programmausschnitten und Einblendungen an die Veranstaltungen des WCC (Walderseer Karnevalsklub) und des MCC (Karnevalsklub der Magnetbandfabrik) erinnert werden.

Dessau gehört nicht zu den Hochburgen des Karnevals in Deutschland. Dennoch gab es 1990 5 Karnevalsvereine in der Stadt, wobei die beiden Vereine WCC und MCC heute auf eine ca. 40-jährige Tradition verweisen können.
http://www.die-alten-dessauer.de