Bewachen am Frühlingsmorgen - von Otto Weddigen

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Otto Weddigen: Bewachen am Frühlingsmorgen

Welch' ein Zwitschern, welch' ein Singen
Tönt so früh im muntern Chor?
Schon aus hundert Kehlen dringen
Frohe Grüße an mein Ohr.

Wache, wache, träum' nicht länger!
Fern im Ost die Sonne strahlt;
Sieh! wie sie beim Lied der Sänger
Kreise auf die Scheiben malt.

Und ich öffne schnell die Flügel,
Leise weht der Morgenwind;
Um den nahen Waldes-Hügel
Eos goldne Netze spinnt.

Weste sanft die Blumen wiegen,
Frischer ist der Blütenduft,
Und ich trink in vollen Zügen
Früh des Lenzes Morgenluft.

Frühlingsmorgen, Morgenkühle!
Wie mich's in das Freie zieht;
Und mit dankbarem Gefühle
Sing' ich froh mein erstes Lied.

Illustration: Johann Grün

Otto Weddigen kam am 9. Februar 1851 in Minden als Sohn eines Landwirts zur Welt. Sein Urgroßvater war der bekannte Publizist Peter Florens Weddigen. Als Oberschüler nahm er 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil und erkrankte schwer an Typhus mit Lähmungserscheinungen. Er studierte Neuere Sprachen, Geschichte, Literatur und Ästhetik in Halle, Straßburg und Bonn. Ab 1874 war er Gymnasiallehrer in Schwerin. Zur gleichen Zeit promovierte er an der Universität Rostock über das Rolandslied. 1883 wurde er habilitiert, wurde aber nie an einen Universitätslehrstuhl berufen. Er blieb bis zum Ruhestand Gymnasiallehrer und wirkt ab 1893 schließlich als freier Schriftsteller. 1897 zog er nach Berlin-Charlottenburg. Neben literaturgeschichtlichen Arbeiten verfasste er auch Erzählungen, Romane und Gedichte. Während des ersten Weltkrieges erschienen auch zahlreiche Sachbücher über den Einsatz neuer Kriegswaffen wie U-Boote und Flugzeuge - ob es sich beim Verfasser um den Schriftsteller Otto Weddige oder den gleichnamigen U-Boot-Kommandanten und Kriegshelden handelte, ist unklar.
Otto Weddige starb am 29. Januar 1940 in Berlin.

#Frühlingsgedicht #Lyrik #Dichtung

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