(Am Schauplatz/Österreich) Familie Arbeitslos - wenn Kinder nur die Armut erben [Doku]

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[Arbeitslos in Österreich]

Die einen erben Wohnungen und Wertpapiere, die anderen Armut und Arbeitslosigkeit. "Am Schauplatz" hat drei Familien begleitet, bei denen Geldsorgen seit Generationen den Alltag bestimmen. Warum ist der Sprung in ein besseres Leben so schwierig? Die 44jährige Tanja H. etwa lebt mit ihrem Rottweiler Zeus auf 21 Quadratmetern - in einer Obdachloseneinrichtung. Einen richtigen Job hat sie schon lange nicht mehr. Ihre Mutter habe sie regelmäßig geschlagen, so wie später auch beinahe jeder ihrer Partner. "Am liebsten sehe ich mir Horrorfilme an", erzählt sie, "wenn ich sehe wie schlecht es anderen geht, habe ich gleich das Gefühl mir geht es doch nicht so schlecht". Eins der größten Armutsrisiken ist frühe Schwangerschaft, weil oft die Ausbildung auf der Strecke bleibt. Marina M. war gerade einmal 14 Jahre alt, als sie bemerkt, dass sie im 5. Monat schwanger ist. Ihre eigene Mutter Karoline war 20 beim ersten Kind, ihre Oma 17 Jahre alt. Drei Generationen Frauen, alle arbeitslos, zwei davon auch chronisch krank. Sie alle leben von staatlicher Hilfe. Zu wenig Geld, wie sie finden. "Man hat schon immer sehr zu kämpfen am Monatsende, wenn man sich fragt, wie gehe ich jetzt noch einkaufen", sagt die erst 36jährige Oma Karoline. Ihre ganze Hoffnung sind nun Marina, die junge Mutter, und ihr Baby. Die sollen eine gute Ausbildung machen und es besser haben. Doch die Startbedingungen von Kinder aus langzeitarbeitslosen Familien sind schlechter als die von Kinder in ganz "normalen" Haushalten, in denen beide Eltern arbeiten. Fähigkeiten wie Disziplin und Pünktlichkeit übernehmen wir von unseren Bezugspersonen, sagt die Sozialwissenschaft. Wenn keiner daheim aufstehen muss, tun sich Jugendliche oft schwer, morgens zeitgerecht bei der Lehrstelle zu erscheinen. Kevin K. wuchs ohne Eltern auf. Er ist 20, bereits Vater, und hat überhaupt keine Ausbildung. Sein Traum wäre eine Lehre als Bäcker. Einen Probetag darf er machen. Aber wird er sich dort auch beweisen. Kevin ist optimistisch: "Ich glaube, jetzt geht es bergauf." Eine Reportage von Max Nicholls

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