Jagd auf kleine Tyrannen - Grenzen für Kinder

"Jagd auf kleine Tyrannen" - NDR Dokumentation über rücksichtslose Kinder zu Hause und in der Schule

Sie schreien und toben, plappern ständig dazwischen, wollen immer im Mittelpunkt stehen, haben nie gelernt, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen. Lehrer kapitulieren, weil sie mit dreißig solcher Kinder in der Klasse hoffnungslos überfordert sind. Für Mütter und Väter dagegen sind die Tobsuchtsanfälle ihrer lieben Kleinen mitunter der Ausdruck einer starken Persönlichkeit. NDR Reporterin Rita Knobel-Ulrich hat sich bei "kleinen Tyrannen" im Norden umgesehen - in der Schule, zu Hause, im Betrieb - und mit Kindern, Eltern und Lehrern gesprochen.

Gundula van de Griendt ging mit ihren Töchtern zu Kinderpsychiater Michael Winterhoff. Der warnt in seinem Bestseller "Warum unsere Kinder Tyrannen werden - Oder: Die Abschaffung der Kindheit" davor, dass Eltern ihre Kinder oft als kleine Erwachsene oder Partner betrachten, denen keine Grenzen gesetzt werden.

Eltern und Lehrer sind gefragt - aber auch die Politik, die tatenlos zusieht, dass sich dreißig Kinder und mehr in der Klasse drängeln und Unterricht unmöglich wird. So schicken manche Eltern ihre Kinder für viel Geld auf Nobelinternate mit idealen Lernbedingungen. Aber kann es sich die Gesellschaft leisten, Erziehung als Privatsache zu betrachten und Bildung vom Geldbeutel der Eltern abhängig zu machen?

1. Dezember 2008/NK