Georg Thiel: Daten, Demokratie und Journalismus: Der Kurs des Statistischen Bundesamtes (

Vor ein paar Jahren tauchte für das Statistische Bundesamt die neue Interessengruppe der Datenjournalistinnen und -journalisten auf. Zunächst war da eine intuitive Ahnung: Da kommt etwas Größeres, etwas, was uns in Zukunft betreffen könnte, etwas, was die journalistische Arbeit verändern wird.

Mit der Digitalisierung, der Open Data Bewegung, den neuen Formen des investigativen Journalismus wandelten sich die Ansprüche unserer Datennutzerinnen und -nutzer sowie der Öffentlichkeit. Damit einhergehend veränderten sich Kultur und Verständnis von Datenzugang in einer demokratischen Gesellschaft.

Ganz anders noch 1987, als viel Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gingen und massiv Widerstand gegen die Volkszählung leisteten, weil sie Datenmissbrauch befürchteten. Das Anliegen dieser Generation war nicht trivial – und wir nehmen Datenschutz in Abwägung des öffentlichen Interesses an amtlichen Daten sehr ernst.

Doch müssen wir uns als Statistisches Bundesamt heute als einer der größten „Datenhalter“ Deutschlands neu positionieren, den besten Weg finden, wie wir Datenschutz und Datenzugang im Spagat rechtsstaatlich, demokratisch und den neuen digitalen Möglichkeiten entsprechend realisieren können.