HM II, 70 VDHM "Sedan-Marsch"

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HM II, 70 (auch AM II, 45a) Sedan-Marsch von Carl Lange, 1818 in Sedan komponiert und Prinz Wilhelm (später W. I.) gewidmet.

Gezeigte Flagge: Flagge des Reichswehrministers (1921-1933)


Hat der Torgauer-Marsch etwas mit der Schlacht bei Torgau (3.11.1760) des Siebenjährigen-Kriegs zu tun? Nein. Hat der Sedan-Marsch etwas mit der Schlacht von Sedan (2.9.1870) im Deutsch-Französischen-Krieg zu tun? Sehr indirekt und das nur in einem entfernten Sinne.

Nach Napoleons Niederlage von Belle Alliance/ Waterloo begann für etliche französische Departements die Besatzungszeit. 17 grenznahe Barriere-Festungen wurden zudem auf 5 Jahre von den allierten Streitkräften okkupiert. Sedan, das dem Nordeutschen Bundeskorps Ende Juni 1815 (nach vorausgegangener mehrmonatiger Belagerung durch hessische Truppen) übergeben worden war, erhielt eine starke preußische Besatzung. Eines dieser Besatzungsregimenter, bevor es 1818 in seine schlesischen Garnisonen Glogau, Schweidnitz und Liegnitz zurückverlegte, war das 2. Westpreußische Infanterie Regiment. Im November 1816 hatte es einen neuen Namen: 7. Infanterie Regiment (2. Westpr.) erhalten. Im Musikkorps dieses Regiments ist Carl Lange (1797-1857), der seinen neuen zunächst nur nach ihm benannten Geschwindmarsch 1816/1818 komponiert haben dürfte, Stabshoboist. Auf jeden Fall fand im Jahre 1818 in Sedan eine Truppen-Revue statt. Angetreten war auch das 7. Infanterie Regiment um vor der Russischen Abordnung unter Großfürst Michael und der Preußischen unter Leitung von Prinz Wilhelm, der bereits seit dem 6.6.1817 Regimentschef dieses Regiments war, mit den Klängen dieses Marschs zu paradieren. Großfürst Michael von Rußland erhielt auch gleich die Noten als Geschenk und reiste mit Prinz Wilhelm zusammen bis Berlin und von dort weiter nach St. Petersburg. Der 21jährige Prinz trat - inzwischen im Range eines Generalmajors - seine neue Stelle als Befehlshaber der Garde-Infanterie-Brigade in Potsdam und Berlin an. Regimentschef beim IR 7, und - nachdem der Prinz 1861 zum Preußischen König Wilhelm I. geworden war - in Königs Grenadier Regiment (2. Westpr.) Nr. 7 umbenanntes Regiment, blieb er bis zu seinem Tode im Jahr 1888.

Nach dem Sieg bei Sedan Sept. 1870 hatte der jetzige Stabshoboist beim GR 7 Georg Goldschmidt (1823-1903) während eines Festkonzerts vor dem anwesenden (noch) König W. I. den sinnigen Einfall, diesen "uralten" Sedan-Marsch, der eigentlich bislang nur bei den 7er Grenadieren bekannt war, öffentlich vor größerem Publikum aufzuführen. Und siehe da, der König, der übrigens überaus musikalisch war, erkannte dieses Stück aus seiner frühen Jugendzeit, und sprach Goldschmidt für die Aufführung postwendend seinen persönlichen Dank aus. Trotzdem wurde dieser Marsch erst 1882 in die Armeemarsch-Sammlung aufgenommen. Zu Reichswehr-Zeiten ab 1921 wurde das Stück befohlener Parademarsch folgender Bataillone: III./3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Osterode (Ostpr.); Ausbildungs-Btl./8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Liegnitz (Schlesien) sowie III./14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Konstanz (Bodensee).
1933 setzte ihn - unter so hoher Nummerierung etwas unpassend für ein so altes Stück - Prof. H. Schmidt als II, 70 ins Verzeichnis Deutsche Heeresmärsche. Ab 1962 finden wir ihn im Band II als (Deutschen) AM II, 106 der Bundeswehr.

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