Das umfangreiche Ausstellungsprojekt Heilung der Erde ist eine Kooperation zwischen der Kunsthalle Düsseldorf, dem Chinggis Khaan National Museum in Ulaanbaatar und der Arts & Media Project Management & Consulting NGO anlässlich 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und Deutschland. Die Verbindung beider Länder besteht jedoch weit über diese 50 Jahre hinaus: Bereits 1926 wurden junge Mongol*innen zum Studium nach Deutschland gesandt. Heute noch wird Deutschland in der Mongolei als „Drittnachbar“ bezeichnet; mehr als ein Prozent der mongolischen Bevölkerung spricht Deutsch.
Ausgehend von Joseph Beuys‘ früher zukunftsweisender Arbeit, schlägt das Projekt Heilung der Erde im Jubiläumsjahr der Deutsch-Mongolischen Freundschaft erneut eine Brücke zwischen der seit tausenden Jahren gelebten und überlebenswichtigen Kultur der Nomad*innen und der Kunst der Gegenwart. Dabei widmet es sich den Perspektiven verschiedener Kulturen und fragt nach Erinnerungen aus der Vergangenheit. Es blickt jedoch auch in die Zukunft, verbindet neue Stränge in einem offenen Beziehungsgeflecht und öffnet Dialoge zwischen den vielseitigen Vorgehensweisen der künstlerischen Annäherung an den gegenwärtigen Zustand der Erde und ihre möglichen Heilungschancen.
Theorie und Praxis sowie Kunst und Politik sollen hierbei nicht als seit der Neuzeit getrennte, sich chronisch missverstehende Systeme, sondern als Kontinuum aufgefasst werden. Kunst steht für die Existenz und ist Zeugnis der Beschwörung von Kräften, die die westliche Gesellschaft seit der Neuzeit mehr und mehr verlernt hat. Aber das Potential der Anrufung von Mythen und archaischer Vitalität bleibt, die Bilder für Mensch und Tier, Haus, Zelt, Berge, Landschaft und Himmel sind uralt und uns allen nach wie vor gegenwärtig.
In den Werken von 18 zeitgenössischen Künstler*innen werden in Düsseldorf und Ulaanbaatar Arten und Weisen erprobt, die gegenwärtigen Weltverhältnisse zu be- und hinterfragen. Im Geflecht der unterschiedlichen Werke in vielfältigen Medien bietet sich möglicherweise die Chance, die oftmals überhebliche Haltung des Westens zu verlernen und in unvorhersehbaren Allianzen nach anderen, lebenswerten Zukünften zu fragen: Welche Heilung für welche Erde?
Teilnehmende Künstler*innen:
JAVKHLAN Ariunbold, OCHIRBOLD Ayurzana, BAATARZORIG Batjargal, MUNKHTSETSEG Batmunkh, Joseph Beuys, NOMIN Bold, Mariechen Danz, OTGONBAYAR Dashdorj, UNEN Enkh, GERELKHUU Ganbold, Melike Kara, Claudia Mann, Carmen Schaich, Slavs and Tatars, Thomas Stricker, GAN-ERDENE Tsend, Julian Westermann, TUGULDUR Yondonjamts
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