Edvard Munchs Dämonen (norwegischer Maler)

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"Edvard Munchs Dämonen"
Doku RBB 2013 von Wilfried Hauke.
Aufnahme: 3sat 01.03.2015.

Edvard Munchs Bildnis "Der Schrei" ist eine Ikone der Moderne und gilt heute als das teuerste Gemälde der Kunstgeschichte. Die dramatische Lebens- und Leidensgeschichte des Künstlers ist allerdings weniger bekannt. Er war geplagt von dunklen Dämonen wie Paranoia, Angst und Alkoholismus. Wilfried Haukes Dokumentarfilm Munchs Dämonen ist neben der Katastrophengeschichte des weltberühmten Malers Edvard Munch zugleich ein Spiegel der modernen visuellen Kultur unserer Tage.
Der Maler Edvard Munch steckt mit Mitte 40 in der größten Krise seines Lebens. Im Ausland bejubelt man ihn bereits als Künstler der Zukunft, in seiner Heimat Norwegen gilt er als Schmierfink und Psychopath. Seine Mutter und die Schwester Sophie sind früh an der Schwindsucht gestorben. Die höchst dramatische Beziehung zu seiner Verlobten Mathilde Larsen endet mit einem Schuss, der ihm den Mittelfinger seiner linken Hand verkrüppelt. Die Schwester Laura kommt ins Irrenhaus. Und Munch fürchtet, bald ebenfalls geisteskrank zu werden. Der Maler spürt einen Dämon in sich. Er malt gegen seine Angst und Verzweiflung an. Seine Bilder zeigen sein Innerstes, sind wie ein Tagebuch. Zwei Sommeraufenthalte im deutschen Ostseebad Warnemünde sollen Linderung bringen. Doch stattdessen sackt er immer tiefer in den Alkohol ab. Im Herbst 1908 kommt der Zusammenbruch. Munch lässt sich wegen Paranoia in ein Sanatorium in Kopenhagen einliefern. Der Alkoholentzug ist brutal. Neun Monate später wird er als trockener Alkoholiker entlassen. Doch Munch weiß, seine Dämonen können jederzeit wieder erwachen. Der Preis für sein neues Leben ist hoch: Er kehrt nach Norwegen zurück, malt wie ein Besessener und lässt kaum Menschen an sich heran. Seine Bilder sind seine "Kinder". Munch bekommt die Ehrenmedaille des norwegischen Königs und stellt bei Ausstellungen in Europa selbst Picasso und Vincent van Gogh in den Schatten. Er ist jetzt ein Weltstar geworden. Für seine Landsleute bleibt er ein schrulliger Kauz. Im Alter bricht Munchs Leidenschaft für die neuen Medien Fotografie und Film wieder aus. Als er befürchtet, wegen seines Augenleidens bald nicht mehr malen zu können, kauft er sich 1927 in Paris eine Amateurfilmkamera. Der eifrige Kinogänger, der vor allem die Filme Murnaus liebt, dreht nun seine eigenen Filme. Er filmt ohne Stativ, was ihm vor die Linse kommt: Straßenszenen mit Omnibussen und Fußgängern, spielende Kinder an einem Bauzaun und sich selbst. Je größer der Abstand zu den selbst erlebten Katastrophen wird, umso stärker tritt Munchs einzigartiges visuelles Repertoire in den Vordergrund. Der Maler gibt Gefühlen wie Angst, Einsamkeit, Sprachlosigkeit und sexueller Obsession eine moderne Bildform - ohne daran wieder zugrunde gehen zu müssen - und nimmt damit das moderne Sehen vieler Künstler unserer Tage vorweg.

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