Neustadtgödens

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Neustadtgödens (Sande): Das schönste Dorf Frieslands (was auch Sillenstede, ein Stadtteil von Schortens, für sich in Anspruch nimmt).

Die Geschichte des Ortes ist im Museum im Landrichterhaus dargestellt. Das Gebäude war vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts in der Herrlichkeit Gödens der Ort der Rechtsprechung.

Neustadtgödens war lange ein sehr reiches Dorf. Und das einzige in Europa, in dem gleich fünf Religionsgemeinschaften ihre Gotteshäuser errichten durften: Lutheraner, Reformierte, Mennoniten, Katholiken und Juden.

Mit der Zuwanderung aus dem lutherischen Jeverland, Oldenburg und später auch Ostfriesland stellten die Lutheraner bereits Ende des 17. Jh. über die Hälfte der Bevölkerung in dem zur reformierten Kirche gehörenden Neustadtgödens. 1695 erhielten sie als erste Glaubensgemeinschaft die Genehmigung, eine eigene Kirche zu bauen. Die in Ostwestrichtung errichtete Kirche erhielt eine halbrunde Apsis mit 3 Spitzbogenfenster. Der Kirchenbau verstieß gegen den Augsburger Religionsfrieden und war politisch ein Wagnis. Nur durch diplomatisches Geschick seitens der Herrlichkeit konnte das Eingreifen ausländischer Truppen verhindert werden.

Die evangelische-lutherische Kirche steht an der Stelle, wo früher eine Mühle war, die für das Gotteshaus weichen musste. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts stellten die Lutheraner über die Hälfte der Bevölkerung in dem zur reformierten Kirche gehörenden Neustadtgödens. 1695 erhielten sie - obwohl dies gegen den Augsburger Religionsfrieden verstieß - als erste Glaubensgemeinschaft die Genehmigung, eine eigene Kirche zu errichten.

In der früheren Mennonitenkirche ist heute ein Café untergekommen. Auch die reformierte Kirche wird schon lange nicht mehr als solche genutzt - anders als die katholische.

Die Synagoge von 1852 (Mitte des 19. Jahrhunderts war jeder vierte Einwohner jüdischen Glaubens) hat die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 unbeschadet überstanden. Heute sind im oberen Stockwerk Ferienwohnungen, das Erdgeschoss ist für Ausstellungen reserviert.

Die ersten Juden ließen sich im Dreißigjährigen Krieg in Gödens nieder. Erstmals wurden sie 1640 im Einnahmeregister der Herrlichkeit erwähnt. 1708 erhielten sie die Erlaubnis zur Errichtung eines Friedhofes und einer Synagoge in Neustadtgödens, die erstmals 1752 erwähnt wird. 1782 wurden bei einem Pogrom nach dem jüdischen Purimfest die Fenster jüdischer Einwohner eingeworfen. Die Bewohner wurden dafür später entschädigt. 1852 errichtete die Gemeinde ein neues Bethaus im Stil einer kleinen Stadtsynagoge, welche heute noch erhalten ist. In dieser Zeit stellten die Juden ein Viertel der Einwohnerschaft des Ortes. Am Ende des 19. Jahrhunderts bedingten wirtschaftliche Gründe einen verstärkten Wegzug der Juden aus Neustadtgödens. Schon Anfang der dreißiger Jahre wurde die Synagoge kaum noch genutzt, da nicht mehr genügend Gläubige im Ort lebten. 1936 wurde in der Synagoge der letzte Gottesdienst abgehalten; am 27. Juni 1938 wurde das Gebäude an einen Privatmann aus Wilhelmshaven verkauft und überstand so die Novemberpogrome 1938 neben der Synagoge in Dornum als einziges jüdisches Gotteshaus im historischen Ostfriesland.

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