Opel-Werk Rüsselsheim 1958 - Eine historische TV-Reportage (1/5)

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Originaltitel: "Wagen 755 auf Band" - Das Werk
Die Automobilindustrie wurde sehr schnell zum Motor des deutschen Wirtschaftswunders. Hier der 1. Teil eines Berichts aus dem Jahr 1958 über das Opel-Werk in Rüsselsheim.

Diese Automobilfabrik ist heute fast 100 Jahre alt. Genau gesagt: Vor 96 Jahren wurde das Werk gegründet. In einem ausgedientem Kuhstall baute 1862 der begabte Schlosser Adam Opel seine erste Nähmaschine und verkaufte sie dem Schneidermeister Ummels aus Rüsselsheim. Aus diesem Kuhstall wurde ein Werk mit ca. 1,8 Mio. Quadratmetern. In 96 wurden hier 1 Mio. Nähmaschinen, 2,6 Mio. Fahrräder und ziemlich genau 2,5 Mio. Autos gebaut.
Aus einem Umkreis von 30-40 Kilometern kommen die Arbeiter und Angestellten ins Werk, das für das Rhein-Mainische Wirtschaftsgebiet von großer Bedeutung ist.
32.000 Arbeiter und Angestellte arbeiten bei Opel in Rüsselsheim während fast ebenso viel, nämlich 31.000 Männer und Frauen in der Verkaufsorganisation tätig sind. Weitere 40.000 Menschen in der Reifen-, Stahl-, Textil-, Glas- und Elektroindustrie leben von den Werksaufträgen. Stellen wir fest: Über 100.000 Menschen sind mit ihren Familienangehörigen von diesem Werk wirtschaftlich abhängig.
Von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr in der Nacht wird im Werk gearbeitet, wird in jeder Minute 1 Auto produziert. Über 1.000 Eisenbahnwaggons werden jeden Monat im werkseigenen Bahnhof beladen, denn es ist hier einfach nicht möglich, den Abtransport von über 1.000 Fahrzeugen täglich auf den Straßen abzuwickeln. Die Produktion der Automobilindustrie in der Bundesrepublik nimmt noch immer ständig zu, steigt langsam aber sicher von Tag zu Tag.
Bereits 1956 wurde in Deutschland zum ersten Mal die Millionengrenze überschritten. 1957 stiegt die Autoproduktion bereits auf 1,2 Mio. und es ist eine faszinierende Tatsache, dass heute in vielen Ländern die Zahl der Kraftwagen sehr viel schneller wächst als die Zahl der Menschen.
Rund die Hälfte der Produktion geht ins Ausland, in die Schweiz, nach Skandinavien, nach Holland und Frankreich. Auch in den USA werden deutsche Wagen heute immer mehr gekauft. Im Geschäftsbericht heißt es dann: Auch im vergangenen Jahr stellten die Exportverkäufe eine neue Höchstleistung dar.
100.000 Wagen wurden in die europäische Nachbarschaft verkauft, während Südafrika, Nord-, Süd- und Mittelamerika sowie Asien 22.000 Fahrzeuge zugeteilt bekamen. In der Tat, die vorhandene Kapazitätsgrenze der Produktion ermöglicht keine volle Befriedigung der ausländischen Nachbarn.
Es ist ungemein beruhigend festzustellen, dass das Interesse für Automobile aus der Bundesrepublik im Ausland noch immer steigt.
Die 5.000 Auslandsstationen von General Motors in 105 Staaten aller Erdteile dürfen ungesehen auch das doppelte Kontingent "Made in Germany" abnehmen.
Die Fabrikation von Automobilen ist eine lohnende Angelegenheit. Auf 200 Mio. Mark Aktienkapital wurden im vergangenen Jahr 14%, das sind 28 Mio. Mark Dividende gezahlt. Tatsächlich wurde aber weit aus mehr verdient. Im Geschäftsbericht von 1957 kann man nachlesen, dass außer der gezahlten Dividende noch weitere 28 Mio. Mark Gewinn vorsorglich auf die hohe Kante gelegt wurden.
Dabei sollte man nicht übersehen, dass dieses Werk 1945 nichts weiter war als ein gespenstisch anmutender Trümmerhaufen. Und die Zweigfabriken in Brandenburg, Magdeburg und Breslau waren verloren gegangen. Die gesamten Produktionseinrichtungen für den Opel Kadett waren für die Sowjetunion demontiert. Die einstmals größte Autoproduktion Europas war nach Ansicht vieler Fachleute von ihren Inhabern, von der General Motors Corporation, einfach abgeschrieben. Erst nach der Währungsreform, Ende 1948, übernahmen die Amerikaner wieder die Geschäftsleitung der Fabrik, die heute innerhalb des Konzerns zu den verlässlichen keinen Goldminen gehört. Der gesamte Auf- und Ausbau des Werkes seit 1945 wurde über den Wagenpreis finanziert. In der Jahresbilanz ist das mit schöner Offenheit in einer einzigen Zeile dokumentiert. Der Fabrikbesitz ist unbelastet.
Das waren ein paar Ziffern und Zahlen, ein paar Informationen und Ansichten über Größe, Kapital und Gewinn. Kümmern wir uns jetzt um die Produktion.

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