Pfärrich (Amtzell) (D - BW) Die Glocken der Wallfahrtskiche Mariä Geburt

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In Pfärrich bei Amtzell erklingt mit den Glocken es'-b'-d'' (amtl. d'-a'-cis'') das interessante und historisch bedeutsame Geläut der malerisch gelegenen Wallfahrtskirche Mariä Geburt. Es handelt sich hierbei um ein historisch gewachsenes Ensemble aus Instrumenten des 15., 16. und 17. Jahrhunderts.

➥ Die älteste Glocke in Pfärrich [3] stammt aus der hochgotischen Schaffensperiode der Biberacher Gießhütte und kann aufgrund der Inschriften auf einen Zeitraum zwischen 1400 und 1460 datiert werden. Sie ist damit eine der ältesten Glocken der Region.
Gute einhundert Jahre später kam die zweite Glocke nach Pfärrich [2]. Im Jahre 1586 goss die Kemptener Glockengießerei unter Hans Frey diese Glocke.
Noch einmal gute einhundert Jahre später kam die große Glocke in den Turm. Noch im dreißigjährigen Krieg gossen die lothringischen Wandergießer Gerard und Rolin 1646 die rund 1,1t schwere Glocke [1]. Ob diese Glocke wie früher vermutet in Ravensburg gegossen wurde oder wie neuerdings angenommen direkt vor Ort in Pfärrich ist nicht ganz klar.
Diese drei Glocken aus drei unterschiedlichen Epochen finden heute noch ihren Platz im 1872 errichteten Holzglockenstuhl. Ein solch gewachsenes Geläut, welches noch bis heute in seiner ursprünglichen Zusammenstellung erklingt, ist heute außerordentlich selten.

Zur Abnahme der Glocken [1+2] im zweiten Weltkrieg musste der Glockenstuhl teilweise zerlegt werden. Nach der Rückkehr der Glocken wurde die Anlage mit Hilfe von Metallverstrebungen notdürftig wieder zusammengeflickt. Diesem Umstand war es geschuldet, dass dieser Glockenstuhl vor einigen Jahren grundlegend saniert werden musste.
Bei der Instandsetzung des Glockenstuhls wurden neue Wege beschritten. Die bei der Sanierung von Fachwerkbauten eingesetzten Techniken wurden zur Ausbesserung schadhafter Teile im Holzwerk eingesetzt. Zudem erhielten die beiden großen Glocke neue Klöppel und das Geläut generell eine neue Steuerung. Durch durchdachte Intonation ist der Klangeindruck von Außen inzwischen wesentlich ausgeglichener als früher.



➥ Die Wallfahrtskirche Mariä Geburt mit dem kleinen Ort Pfärrich liegt exponiert auf einer Moränenahöhe über dem Argental zwischen Wangen und Amtzell. Die Ursprünge der heutigen Pfarrkirche reichen dabei bis in die Romanik. Die erste Apsis zeigt heute noch, wo früher eine kleine Kapelle stand. Der Ort ist dabei die Stelle, an der angeblich ein aus einem Gehege (Pferch, daher auch der Name Pfärrich) ausgebrochener Ochse ein altes Holzkreuz ausgebuddelt haben soll.
Die dort errichtete Kapelle wurde um 1380 um einen Glockenturm erweitert, der im Kern so noch bis heute besteht. Fünfzig Jahre später wurde dann die ebenfalls bis heute erhaltene spätgotische Apsis errichtet.
Die größte Umbruchsphase fand hierbei dann ab 1680 zu Zeiten des Barock statt. Nicht nur das heutige Langhaus, sondern auch die heutige Innenausstattung stammt aus dieser Zeit. Besonders erwähnenswert sind hierbei das Chorgestühl, der spätbarocke Hochaltar und die Pfärricher Pieta, die von Peter Paul Metz 1853 dem spätgotischen Vorbild nachempfunden worden ist.

➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde Pfärrich für die Ermöglichung dieser Aufnahme bedanken!

➥ Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
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