Istanbul: Kann es hier freies jüdisches Leben geben? | Freitagnacht Jews | OV | S02/E04 | WDR

Wie lebt es sich als Jüdin oder Jude in einem mehrheitlich muslimischen Land? Kann es hier überhaupt freies jüdisches Leben geben? Das findet Daniel Donskoy mit seiner Show "Freitagnacht Jews" in Istanbul heraus.

Zusammen mit seinen Gästen lotet er Fragen nach Identität, Sichtbarkeit und Freiheit aus. Der Wunsch nach Veränderung schwingt immer mit. Vor dem Schabbat-Dinner – mit misslungenen Köfte – tourt Donskoy rasant durch die Metropole: Er probiert sich im Öl-Ringkampf und macht einen Besuch im Tattoo-Studio, der überraschend endet. Der Schauspieler und Musiker bekommt dort ein ganz besonderes Andenken an "Freitagnacht Jews".

Daniel Donskoy ist mit seiner Show „Freitagnacht Jews“ in Istanbul unterwegs, wo er herausfinden will: Wie lebt es sich als Jüdin oder Jude in einem mehrheitlich muslimischen Land?
Zusammen mit seinen Gästen spricht er über Identität, Sichtbarkeit und Freiheit. Alle sind sich einig: Da ist noch viel Luft nach oben. Der Wunsch nach Veränderung schwingt immer mit. Vor dem Schabbat-Dinner - mit misslungenen „Katzen-Köfte“ - tourt Donskoy rasant durch die Metropole: Er probiert sich im Öl-Ringkampf und macht einen Besuch im Tattoo-Studio, der überraschend endet. Denn der Schauspieler und Musiker bekommt dort ein ganz besonderes Andenken an "Freitagnacht Jews" – ein „JEW“-Tattoo.

Vor dem Schabbat-Talk interviewt Daniel Donskoy Nisya Isman Allovi, die Leiterin des türkisch-jüdischen Museums in Istanbul. Das Museum sei der einzige Ort in Istanbul, der über jüdische Kultur informiere, erzählt sie. Das Besondere der jüdischen Community hier: Sie ist sephardischer Abstammung, kam vor 500 Jahren von der iberischen Halbinsel und spricht laut der Museumsleiterin noch immer die alte Sprache Ladino.
Weltweit sind die sephardischen Jüd:innen, mit ihrer spanischen oder portugiesischen Herkunft, im Vergleich zur größeren aschkenasischen Community aus Mittel-, Nord- und Osteuropa in der Minderheit.

Der Designer Eli Bensusan sagt deswegen: Das ständige Gefühl, in der Türkei eine Minderheit einer Minderheit zu sein, habe sein Leben immer beeinflusst. Die Anwältin Ela Cenudioğlu wünscht sich, dass sich speziell Jüngere mehr engagieren: „Es gibt Bemühungen, das jüdische Leben in der Türkei sichtbarer zu machen. Aber ich glaube, es könnte mehr getan werden.“ Beide sind Gast beim Schabbat-Talk mit Daniel Donskoy, bei dem es indirekt natürlich auch um die türkische Regierung geht. Eli Bensusans Kommentar dazu ist: „Es hüpfen Leute auf dem Holocaust-Mahnmal herum, aber die offizielle Politik der deutschen Regierung ist jedenfalls: Anerkennen der Schuld und um Entschuldigung bitten. In der Türkei sind wir noch nicht soweit.“

Daniel Donskoy ist mit „Freitagnacht Jews“ auf Reisen in vier Weltmetropolen: London, Buenos Aires, Tel Aviv und Istanbul. In den Videos berichtet er von der Historie und den Lebensrealitäten der jüdischen Communities. Wie geht es Jüdinnen und Juden dort aktuell? Das erfährt er von prominenten Gäst:innen, die er zum Schabbat-Abend einlädt. Beim selbstgekochten „typisch jüdischen“ Essen wird viel gelacht und diskutiert: übers Jüdischsein, über Identitäten, über Sichtbarkeit und auch über Antisemitismus und Rassismus. Alles mit dem Ziel, den Userinnen und Usern eine internationale Perspektive auf Jüdischkeit zu bieten.

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Um den Schabbat zu respektieren, haben wir die einzelnen Folgen nicht freitags aufgezeichnet. Außerdem veröffentlichen wir sie immer vor Schabbat. Der Schabbat beginnt freitags bei Sonnenuntergang und endet Samstag, wenn es dunkel ist. Nach den jüdischen Regeln ist dann unter anderem das Einschalten elektronischer Geräte nicht erlaubt.
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Ein Film von Turbokultur Berlin. Dieser Film wurde im Sommer 2022 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

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