Kassel jubelt! Bergpark ist Weltkulturerbe

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JETZT VON UNESCO GEWÄHLT!

Die Wilhelmshöhe mit Herkules wird Weltkulturerbe

tagesschau 20:00 Uhr, 23.06.2013

tagesthemen 22:45 Uhr, 23.06.2013

Kassels Bergpark Wilhelmshöhe mit Herkules-Statue: Die Experten würdigten die Anlage mit den Wasserspielen als "hervorragendes Beispiel aus der Ära des europäischen Absolutismus"

Die Welt 23.06.2013 - http://www.welt.de/kultur/article1173...

Kassel soll endlich nicht mehr nur als Documenta-Stadt bekannt sein: Ihren Park Wilhelmshöhe mit dem acht Meter hohen Herkules ernannte die Unesco zum Weltkulturerbe. Trotz des ständigen Baugerüstes.

Nach über sieben Stunden heftiger Debatten hatte das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation Unesco am Samstag genug: Da hatte es auf seiner Sitzung im kambodschanischen Phnom Penh bereits den 3776 Meter hohen japanischen Vulkan Fuji, die Reisterrassen in der chinesischen Provinz Yunnan, das Fort al-Zubarah in Katar, die Altstadt von Levuka auf den Fidschi-Inseln und die von Agadez in Niger, die älteste portugiesische Universität in Coimbra und eine alte Walfängerstation im kanadischen Rad Bay zum Welterbe erklärt.

Am Sonntag aber war dann endlich Kassel mit seinem Bergpark Wilhelmshöhe und dem acht Meter hohen Herkules dran: Die Experten würdigten die Anlage mit den Wasserspielen als hervorragendes Beispiel aus der Ära des europäischen Absolutismus. Es ist die 38. Welterbestätte in Deutschland. Und der Präsident des hessischen Landesamtes für Denkmalpflege, Gerd Weiß, der mit seinem Team vier Jahre an dem Antrag gearbeitet hatte, freute sich, wie sich wohl nur ein Denkmalschützer freuen kann: "Die Freude ist groß."

"Kassel ist damit nicht mehr nur als Documenta-Stadt bekannt, die alle fünf Jahre die aktuelle Kunstszene anzieht", so Weiß in Phnom Penh, "sondern wird ein Treffpunkt für Leute, die an der Landschafts- und Gartenarchitektur interessiert sind." Gefeiert wird in großem Stil bereits am 29. Juni. Dann findet auf der Wilhelmshöhe das Bergparkfest statt.

Der Sockel ist das Sorgenkind

Zwölf Aufgaben hat Herkules der Sage nach bewältigt, obwohl sie als unlösbar galten. Vielleicht wählten die Kasseler den antiken Halbgott deshalb aus, als sie vor 300 Jahren ein Wahrzeichen für ihre Stadt suchten. Nach seinem Tod stieg Herkules in den Olymp auf und erlangte dort Unsterblichkeit. Auch die Römer verehrten ihn. In der Kunst des Mittelalters galt Herkules als Ideal der Tugendhaftigkeit und des Kriegertum. Berühmte Darstellungen gibt es unter anderem von Leonardo da Vinci und Peter Paul Rubens, der Entwurf in Kassel stammt von dem italienischen Künstler Giovanni Francesco Guerniero im Auftrag von Landgraf Karl von Hessen-Kassel.

Seit dem Bau (1701-1717) muss an der acht Meter hohen Statue ständig gearbeitet werden. Es ist weniger das Kupferblech des Drei-Tonnen-Kolosses, das den Experten Kopfzerbrechen bereitet. Sorgenkinder sind vor allem der 32 Meter hohe Sockel -- das Oktogon -- und die knapp 30 Meter hohe Pyramide, auf der der Herkules ruht. Beide bestehen aus sehr erosionsanfälligem Tuffstein. Auch der 500 Meter hohe Berg selbst hat Probleme, das mehrere Hundert Tonnen schwere Bauwerk zu tragen. Die letzte Sanierung kostete rund 30 Millionen Euro. (ala/dpa)

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Kassel/Phnom Penh. Es ist geschafft: Der Bergpark Wilhelmshöhe mit den Wasserspielen und dem Herkules gehört ab sofort zum Weltkulturerbe. Die mit Spannung erwartete Entscheidung hat das Welterbekomitee am Sonntagmorgen deutscher Zeit in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh getroffen.

HNA 23.06.2013 - http://www.hna.de/lokales/kassel/welt...

In Kassel sorgt die Nachricht für Jubel. „Damit sind wir in der Weltspitze angekommen", sagt die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann (CDU) zum Erfolg ihrer Heimatstadt. Auch Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) ist begeistert. Der Herkules sei schon lange das Wahrzeichen der Stadt gewesen, jetzt werde er mit dem Bergpark ausgerechnet zum Stadtjubiläum 1100 Jahre Kassel in die Welterbeliste aufgenommen.

Das Komitee würdigte den Bergpark als einzigartige Kulturlandschaft. Die Wasserkünste des Parks seien ein außergewöhnliches und einmaliges Beispiel monumentaler Wasserbaukunst. Der Herkules als Krönung des Parks sei technisch und künstlerisch die anspruchsvollste Großskulptur der frühen Neuzeit. Damit nicht genug: An keinem anderen Ort der Welt sei jemals eine am Hang gelegene Parkarchitektur mit vergleichbaren Ausmaßen und einer technisch so vollkommenen Wasserarchitektur ausgestattet worden wie in Kassel. (tos/dpa/rpp)

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