Kann es pädagogische Beziehungen auf Augenhöhe geben?

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Kann es pädagogische „Beziehungen auf Augenhöhe“ geben?
Über das „Zwischen” in der Pädagogik

Dieser Video-Podcast ist eine weitere Episode der allgemeinpädagogischen Reihe des Fachbereich Erziehungswissenschaft, Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und wurde von Martha Stützle und Theresa Lechner erstellt. Die Frage nach den „Beziehungen auf Augenhöhe“ in der Pädagogik im Titel dieser Folge suggeriert vielleicht, dass es möglich wäre, pädagogische Machtverhältnisse aufzuheben oder abzuschaffen. Um Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir deshalb betonen, dass dies strukturell gar nicht möglich ist, denn pädagogische Beziehungen sind eingebettet in gesellschaftliche, soziale, politische, ökonomische, geschlechtliche etc. Machtstrukturen. Es kommt daher darauf an, mit dieser Macht verantwortungsvoll umzugehen. Dafür schlagen wir ein relationales Verständnis von Erziehung vor, das mit Hilfe des existenzphilosophischen Begriffs „Zwischen“ hergeleitet wird. Diese ‚relationale Anthropologie pädagogischer Beziehungen‘ basiert inhaltlich auf der Promotionsschrift von Theresa Lechner.


Literatur, die wir für diesen Beitrag verwendet haben:

Buber, Martin (1923): Ich und Du. Leipzig: Insel.
In diesem dialogphilosophischen Hauptwerk leitet der jüdische Existenzphilosoph Martin Buber die sog. ‚Sphäre des Zwischen‘ aus dem ‚Grundwort Ich-Du‘ her. Was damit in den Blick gerät, ist der Dialog zwischen Personen, die einander auf unmittelbare Weise begegnen.

Adamczak, Bini (2017): Beziehungsweise Revolution. 1917, 1968 und kommende. 3. Aufl. Berlin: Suhrkamp.
In dieser revolutionstheoretischen Studie lenkt die politische Theoretikerin Bini Adamczak den Blick auf die Beziehungen zwischen Individuen und Gesellschaft und fragt ausgehend von dieser Beziehungsebene nach den Möglichkeiten, durch solidarische Beziehungsweisen einen sozialen Transformationsprozess der Enthierarchisierung voranzutreiben (‚Ensemble von Mikrorevolutionen‘).

Arendt, Hannah (2019): Denken ohne Geländer. Texte und Briefe. 10. Aufl. Hg. v. Heidi Bohnet und Klaus Stadler. München: Piper, S. 163.
Diese Sammlung an Textpassagen aus dem Werk der politischen Theoretikerin Hannah Arendt ermöglicht eine erste Annäherung an die von ihr behandelten Themengebiete. Im Kontext des Video-Podcasts bzw. generell für allgemeinpädagogische Fragestellungen empfehlen wir besonders die Überlegungen zum Handeln und ihre Unterscheidung von Macht, Herrschaft, Gewalt und Autorität.

Arendt, Hannah (2000): Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I. 2. Aufl. Hrsg. v. Ursula Ludz. München: Piper, S. 105.
Hier steht die menschliche Tätigkeit des Denkens im Mittelpunkt, die Arendt zwischen Vergangenheit und Zukunft verortet. Die englische Originalfassung wurde für diese posthume Veröffentlichung um weitere Textpassagen ergänzt, die dazu anregen, sich im Denken zu üben – eine Kunst, die Arendt Zeit ihres Lebens vorgelebt hat, wie vermutlich nur wenige.

Adorno, Theodor W. (1953/1997): Individuum und Organisation. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 8. Soziologische Schriften I. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Der Wegbereiter für Kritische Theorien und einer der führenden Köpfe des Frankfurter Instituts für Sozialforschung veranschaulicht in diesem Essay – wie in so vielen seiner Kurztexte und Vorträge –, was es heißen kann, dialektisch zu denken. Inhaltlich geht es um die anthropologische Unbestimmbarkeit des Menschen, die lediglich in der Negation zu fassen ist.

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