Hamburg (D), evang. Hauptkirche St.Katharinen - Vollgeläute

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Das tontiefste Geläut der norddeutschen Hansestadt Hamburg hängt im Turm der Hauptkirche St.Katharinen.
Der älteste Bauteil von St.Katharinen ist der untere Teil des Turmes, welcher noch aus dem 13.Jahrhundert stammt. Das Langhaus entstand im 15.Jahrhundert und ist um 1450 fertiggestellt worden. Eine farbliche Umgestaltung der Westfassade des Turmes erfolgte zwischen 1566 und 1568 durch den Hamburger Maler Daniel Freese. Der alte Turmhelm wurde während eines Unwetters im Jahre 1648 zerstört und 1657 durch einen barocken Nachfolger aus der Hand Peter Marquardts. Die oben befindliche goldene Krone soll, der Legende nach, aus dem Goldschatz Klaus Störtebekers gefertigt worden sein. Nach schwersten Zerstörungen im 2.Weltkrieg wurde die Kirche ab 1950 in schlichteren Formen wieder aufgebaut, wobei man sich jedoch stets an das historische Vorbild hielt. Erst 1957 konnten die Wiederaufbauarbeiten mit der Fertigstellung des rekonstruierten Turmhelms abgeschlossen werden. Zwischen 2007 und 2012 erfolgte eine umfangreiche Sanierung von St.Katharinen. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges brachten auch den Verlust äußerst wertvoller Kunstschätze mit sich. Darunter befand sich die weltberühmte große Barockorgel, die untrennbar mit den Namen der Orgelbauer Scherer, Fritzsche und Stellwagen verbunden war. Kein Geringerer als Johann Sebastian Bach zeigte sich bei seinem Hamburg-Besuch im Jahr 1720 beeindruckt von den Zungenstimmen dieses Instrumentes, welches schließlich 1943 fast vollständig zerstört wurde. Das Nachfolgeinstrument der Lübecker Orgelbauwerkstatt Kemper beherbergte immerhin noch 520 Pfeifen aus rund 20 verschiedenen Registern. 2013 konnte die neue große Hauptorgel der niederländischen Firma Flentrop eingeweiht werden, welche ein beeindruckend authentischer Neubau im Stile der alten Barockorgel ist und zu den bedeutendsten Instrumenten Hamburgs gezählt werden darf. Von der alten Innenausstattung ist nur noch eine Malerei der Kreuzigung Christi aus der Zeit um 1500 erhalten geblieben, die sich heute aber in der Kunsthalle Hamburg befindet.
Der stadtbildprägende Turm von St.Katharinen beherbergt seit 1957 ein fünfstimmiges Geläut. Schon für das Jahr 1420 sind mindestens drei Läuteglocken in St.Katharinen nachweisbar. Zwei Uhrschlagglocken, die wohl in einem Giebel des Turmes hingen, werden 1433 erwähnt. Eine vierte Läuteglocke wurde 1454 durch einen unbekannten Meister gegossen. Sie diente später als Uhrschlagglocke und ist heute in der Turmhalle ausgestellt. 1553 wurden die Läuteglocken erstmals im Turm aufgehängt. Zuvor befanden sie sich wohl in einem Dachreiter. Da hier nun auch ein wesentlich größeres Geläut aufgehängt werden konnte, ließ die Gemeinde im Jahre 1555 eine, der Überlieferung nach, über 8,3 Tonnen schwere große Glocke gießen. Hans Siop goss 1598 das vorhandene Geläut, bis auf die Glocke von 1454, vollständig um. Der selbe Gießer schuf 1603 drei neue Uhrschlagglocken. 1626 wurde die noch heute vorhandene große Läuteglocke mit dem Namen Soli Deo Gloria durch den Hamburger Glockengießer Hans Nuessel gegossen. Das prächtig verzierte Instrument ist die tontiefste Glocke Hamburgs und die größte historische Glocke Norddeutschlands. Die Uhrschlagglocken wurden 1648 infolge des Einsturzes des Turmhelms zerstört und erst 1657 durch zwei neue von Hermann Benningk ersetzt. Hierbei wurde auch die bis dato als Läuteglocke fungierende Glocke von 1454 zur Uhrschlagglocke umfunktioniert. Anlässlich der Fertigstellung des neuen Turmhelms sollte auch ein Glockenspiel vom Turm von St.Katharinen erklingen. Die 1661 gegossenen 25 Glocken wurden schließlich 1665 an die ehemalige Hauptkirche St.Nikolai verkauft, wo sie bis zum großen Hamburger Brand im Jahr 1842 erhalten blieben. Bis zum 2.Weltkrieg besaß St.Katharinen vier Läute- sowie drei Uhrschlagglocken. Die furchtbare Zerstörung überstanden lediglich die Soli Deo Gloria von 1626 und die Uhrschlagglocke von 1454, wenn auch schwer beschädigt. Beide Glocken wurden nach Kriegsende vom Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt. Dennoch musterte man die spätgotische Glocke aus und ergänzte die große Glocke im Jahre 1957 um vier neue von Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg.

Soli Deo Gloria, Schlagton f°-3, Gewicht ca. 5.900 kg, Durchmesser 2181 mm, gegossen im Jahre 1626 von Hans Nuessel.

Jubilate, Schlagton c'+3, Gewicht ca. 2.480 kg, Durchmesser 1530 mm, gegossen im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.

Cantate, Schlagton e'±0, Gewicht ca. 1.515 kg, Durchmesser 1298 mm, gegossen im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.

Rogate, Schlagton g'+2, Gewicht ca. 905 kg, Durchmesser 1100 mm, gegossen im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.

Exaudi, Schlagton a'-1, Gewicht ca. 880 kg, Durchmesser 1070 mm, gegossen im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.

Ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten für die Aufnahmeermöglichung!

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