Sitzenbleiben - Wenn Kinder in der Schule versagen

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Sitzenbleiber
Wenn Kinder in der Schule scheitern
Lisa, Marco und Antje werden sechs Monate durch das Schuljahr begleitet. Es belastet sie sehr, es trotz aller Bemühungen womöglich nicht zu schaffen. Drei Beispiele, in denen deutlich wird, dass Sitzenbleiben oft nutzlos ist. Auch, weil ein Schuljahr wiederholen zu müssen Schüler beschämt und ausgrenzt. Manchmal mehr, als Eltern ahnen.
Lisa ist 14 und besucht die 8. Klasse des Johannes-Scharrer-Gymnasiums in Nürnberg. Schon im vergangenen Jahr wäre sie beinahe sitzengeblieben - eine Nachprüfung hat sie gerade noch gerettet. Nun, ein Jahr später, steht sie in Latein auf sechs - Versetzung wieder gefährdet. Lisas ältere Schwester ist auch schon mal sitzengeblieben und ermuntert ihre Schwester, sich mehr anzustrengen. Bei allem Lernstress hat Lisa Glück. An ihrer Schule gibt es für versetzungsgefährdete Schüler eine besondere Förderungsmaßnahme. Lisa nimmt dieses Angebot dankbar an und lernt in einem Seminar, wie sie ihre Leistungsprobleme in den Griff bekommen kann. Unterstützt wird sie dabei von Lehrern und Psychologen. Unter fachkundiger Anleitung entwickelt sie neue Lernstrategien und schöpft Hoffnung, dass sie es doch noch schafft.

Der 14-jährige Marco ist schon einmal sitzengeblieben. Er geht in die Robert-Koch-Realschule in Stuttgart. Die Ehrenrunde hat ihm nicht geholfen. So wie ihm geht es vielen Sitzenbleibern. Nach dem Wiederholungsjahr sind sie oft wieder versetzungsgefährdet, meist in denselben Fächern wie vorher. Noch ist Marco optimistisch und träumt von einer beruflichen Karriere. Am liebsten würde er später studieren. Doch als Wiederholer fehlt es ihm oft an Motivation, und er plagt sich mit Selbstzweifeln. Die Stoffmenge in der 9. Klasse bewältigt er kaum noch. Bleibt er jetzt zum zweiten Mal sitzen, muss er die Schule verlassen.

Wie Marco kämpft sich auch Antje durch den Schulalltag. Die 15-Jährige lebt in Chemnitz. Nachdem sie vor einem Jahr schon einmal sitzenblieb, wechselte sie das Gymnasium. Sie, die in ihrer alten Schule Klassensprecherin und sehr beliebt war, hätte es nicht ausgehalten, ihre alten Mitschülerinnen täglich zu sehen und doch nicht mehr dazuzugehören. Aber der Wechsel hat ihre Hoffnungen nicht erfüllt. Auf dem neuen Gymnasium hat sich Antje bis heute nicht eingelebt. Immer noch trifft sie sich lieber mit den Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse und trauert ihrer guten Klassengemeinschaft nach. Auch ihre Leistungen haben sich durch das Sitzenbleiben nicht verbessert. Ihre Versetzung ist schon wieder gefährdet, wegen Mathematik und Französisch.

Sitzenbleiben ist ein deutsches Phänomen. In den Nachbarländern kennt man es kaum. Dort werden lernschwache Schüler gezielt betreut und gefördert. Zirka 250.000 Schüler starten jedes Jahr bei uns mit einer Ehrenrunde in das neue Schuljahr. 23 Prozent der Fünfzehnjährigen haben im Laufe ihrer Schulzeit mindestens einmal eine Klasse wiederholt. Eine pädagogisch sinnlose Strafe, die den Staat auch noch viel Geld kostet, sagen die einen. Andere glauben, dass Sitzenbleiben doch etwas bringt.

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