Leben und Alltag in der Schweiz | Wir sind die Schweiz 2018 (1/4) | Doku | SRF Dok

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Einen Tag durch das Leben und den Alltag von Menschen in der Schweiz. Ein Land, in dem man gerne lebt und in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Diese Menschen im Hintergrund prägen Schweizer Identität. SRF «DOK» begleitet 16 dieser Menschen einen Tag durch ihr Leben in der Schweiz.

In der ersten Folge von «Wir sind die Schweiz 2018» begleitet SRF «DOK» Judith Schnider, die den Volg in Laax führt, den Zugbegleiter Yann Giuliani, das Zimmermädchen Yangdol Depön, und Sebastiano Gaffuri – den jüngsten Bürgermeister im Tessin. Wie, wo und mit wem leben sie, wie sieht ihr normaler Tagesablauf aus, wofür setzen sie sich ein und was beschäftigt sie?

Die 52-jährige Bündnerin, Judith Schnider, ist Mutter von vier erwachsenen Kindern, nur die jüngste Tochter wohnt noch Zuhause. Judith hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie wurde mit 23 Jahren Mutter und führte mit ihrem damaligen Mann verschiedene Restaurants. Als sie das Angebot bekam, das kleine Volg-Lädeli in Zignau zu übernehmen, ergriff sie die Gelegenheit. Nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hatte, machte sie mit 42 Jahren die Ausbildung zur Verkäuferin und zog die Kinder alleine gross. Als der kleine Volg in Zignau schloss, arbeitete sie zuerst im Nachbardorf Trun und seit einem Jahr führt sie nun den Volg in Laax.

Der 43-jährige Genfer, Yann Giuliani, lebt im Französischen Bellegarde und arbeitet seit acht Jahren für die SBB. Er liebt seinen Beruf. Als kommunikativer Mensch geniesst er den Kontakt mit den Passagieren und die Reisen durch die ganze Schweiz und ist immer wieder mal für ein Spässchen zu haben. Wer ihn nicht kennt, ahnt kaum, dass er auch die Schattenseiten des Lebens kennt. Yanns Mutter war krank, er hatte als Jugendlicher eine schwierige Zeit, ist überall angeeckt, was ihn auch demütig gemacht hat.

Die 26-jährige Tibeterin, Yangdol Depön, hat eine bewegte Zeit hinter sich. Mit 16 wurde sie nach der Teilnahme an einer Demonstration von der chinesischen Polizei verfolgt, deshalb haben sie ihre Eltern zur Flucht gedrängt. Widerwillig kam die Jugendliche 2009 über Buthan und Nepal als Flüchtling in die Schweiz. Bis ihr Flüchtlingsstatus anerkannt wurde, dauerte es sechs Jahre. In dieser Zeit lebte sie in verschiedenen Asylunterkünften in der Ostschweiz. Zum Glück lernte sie an einem tibetischen Fest schon bald ihren Mann Londen kennen. Seit vier Jahren sind die beiden verheiratet, vor zwei Jahren kam ihr Sohn Tenzin auf die Welt.

Der 28-jährige Tessiner, Sebastiano Gaffuri, ist im Schnellzugstempo unterwegs. Er stammt aus einer Kleingewerblerfamilie und hat Förster gelernt. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in der Deutschschweiz, übernahm er mit einem Kollegen zusammen den privaten Forst- und Landschaftsschutzbetrieb AFOR. Heute ist er bereits der grösste Arbeitgeber im Valle di Muggio, im südlichsten Teil der Schweiz. Sebastianos Vater war bereits in der FDP, das Interesse für Politik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Er ist ein grosser Fan des schweizerischen Polit- und Milizsystems und findet, die Tessiner sollten aus den Möglichkeiten, die es in der Schweiz gibt, mehr machen. Bereits als 25-Jähriger wurde er für die FDP ins Kantonsparlament gewählt, ein Jahr später wurde er jüngster Bürgermeister im Tessin - von Breggia, einem Gemeindezusammenschluss von sechs Gemeinden im Tal.




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