Die erste Frau, die aus Auschwitz floh, gefasst & lebendig im Krematorium verbrannt – Mala Zimetbaum

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...Die Lager-Gestapo folterte Edek, um herauszufinden, wer ihm die Uniform und die Waffe gegeben hatte. Er gab sein Geheimnis jedoch nicht preis. Boleslaw Staron, der zur gleichen Zeit wie Edek inhaftiert gewesen war, erinnerte sich, dass Edek jeden Abend nach dem Appell ein italienisches Lied sang, um Mala ein Zeichen zu geben, dass er noch lebte.

Am 15. September 1944 wurden die 26-jährige Mala und der 20-jährige Edek nach Birkenau verlegt. Sie wurden bei einer öffentlichen Hinrichtung beide gleichzeitig gehängt, jeweils im Frauen- und im Männerlager. Edek sprang in die Luke, bevor das Urteil verlesen wurden, aber die Wachen stellten ihn zurück auf die Tribüne. Edek rief dann etwas wie „Lang lebe Polen!“. Eine Person sagte allen anderen Gefangenen, dass sie ihre Hüte aus Achtung vor Edek abnehmen sollten und das taten sie.

Die Auschwitz-Überlebenden Primo Levi, Raya Kagan und andere berichteten nach dem Krieg, dass Mala sich zur selben Zeit am Fuß des Galgens mit einer Rasierklinge eine Pulsader aufgeschnitten hatte. Die SS-Wachen versuchten dann, ihr die Rasierklinge zu entreißen, doch Mala ohrfeigte sie mit ihrer blutüberströmten Hand. Mala schrie die Wache an: „Ihr werdet für eure Taten alle bitter bezahlen!“ Dann drehte sie sich zu den versammelten Gefangenen um und versuchte, sie zu ermutigen: „Ich war draußen! Das Ende des Krieges ist nah, seid stark und robust“. Andere Wachen warfen sich sofort auf sie, schlugen sie zu Boden und knebelten sie. Auf Anweisung aus Berlin befahl Maria Mandl, bekannt als„die Bestie aus Auschwitz“, dass Mala bei lebendigem Leib im Krematorium verbrannt werden sollte.
Mala wurde dann auf eine Schubkarre gelegt und in die Krankenstation des Lagers gebracht, um die Blutung zu stoppen. Die genauen Umstände ihres Todes wurden nie vollständig geklärt, da die Berichte der überlebenden Augenzeugen stark voneinander abweichen. Einige Zeugen sagten, dass sie auf der Schubkarre starb, während andere berichteten, dass ein Wachmann Mitleid mit ihr hatte und sie am Eingang des Krematoriums erschoss. Es gibt auch einen Bericht, dass sie Gift bei sich hatte und es einnahm, bevor sie lebendig verbrannt werden konnte, während ein anderer Bericht besagt, dass sie lebendig in den Ofen des Krematoriums in Auschwitz geworfen wurde. Die Häftlinge, die gezwungen waren, die Leichen zu verbrennen, waren darüber informiert worden, dass Mala ankommen würde, und sie trafen spezielle Vorbereitungen. Sie beteten und weinten, als sie ihre Überreste verbrannten.

Doch Malas Vermächtnis bleibt lebendig. Auch heute, mehr als 79 Jahre nach ihrem Tod, ist diese gute und mutige Frau, die alles in ihrer Kraft stehende tat, um anderen zu helfen und Dutzende Mitgefangene vor dem sicheren Tod rettete, nicht vergessen. Viele Überlebende, darunter 39 belgische Häftlinge aus dem Frauenlager, sagten nach dem Krieg, das Mala ihnen das Leben rettete. Eine von ihnen, Sarah Gutfrajnd, nannte ihre 1946 geborene Tochter Mala. Mala Meyer lebt heute in Tel Aviv. Die Überlebenden widmeten Mala ein Holocaust-Forschungsstipendium in Yad Vashem, der internationalen Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem.

2017 wurde Mala Zimetbaum mit dem JRJ-Titel ausgezeichnet - eine Auszeichnung für jüdische Menschen, die andere Juden im Holocaust retteten. Diese Auszeichnung wird vom "B'nai B'rith world center“ in Jerusalem und dem „Komitee zur Anerkennung von Juden, die andere Juden im Holocaust retteten“ verliehen.
Dr. Abraham Huli, damals Vizepräsident von B'nai B'rith International als Vertreter für Israel, reichte die Nominierung ein.

Diejenigen, die Mala kannten, sprachen ihr Leben lang mit großem Respekt und Anerkennung über sie. Sie betonten häufig, dass sie ihr ihr Leben verdankten. Einige ihrer Nachkommen sind bis heute nach Mala benannt.

Auf dem Antwerpener Gebäude, in dem Mala lebte, ist eine Gedenktafel mit ihrem Relief angebracht. Da sie kein Grab hatte, wurde im September 2023 auf dem jüdischen Friedhof in Brzesko, ihrer polnischen Heimatstadt, ein Denkmal errichtet.
Mala war eine Heldin, die ihr Leben denjenigen widmeten, die es am meisten brauchten und die bis zum letzten Atemzug für diese Menschen gekämpft hat.





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