Nachhaltig bauen, wohnen und arbeiten – modernes Holzhaus mit guten Ideen | ARD Room Tour

Описание к видео Nachhaltig bauen, wohnen und arbeiten – modernes Holzhaus mit guten Ideen | ARD Room Tour

Nachhaltigkeit kann auch Spaß machen, weiß Carsten. Denn er hat in seinem ökologischen Haus viele Gimmicks eingebaut, die es sehr einfach und bequem machen, umweltbewusst zu wohnen.

Seit 13 Jahren wohnt Carsten mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem modernen Holzständerhaus. Unter demselben Dach des Wohn- und Gewerbegebäudes ist auch seine Firma untergebracht. Entstanden ist das Haus in einer Baugemeinschaft. Die Stadt Tübingen hatte das ehemalige Motorsportgelände gekauft und zu einem fairen Quartierspreis für das beste Konzept angeboten. Carsten hatte sich mit seinem Konzept vom grünen Wohnen & Arbeiten beworben und von der Stadt den Zuschlag erhalten. „Ich bin froh, dass wir es vor 13 Jahren gebaut haben, mit den Preisen heutzutage könnten wir es uns gar nicht mehr leisten, so wie die Baukosten explodiert sind.“

Das Haus war innerhalb von fünf Tagen aufgestellt, da fast alle Teile bei einer lokalen Zimmerei vorgefertigt wurden und dann mit zwei Kränen schnell montiert waren. Schon beim Bau achtete Carsten auf natürliche Dämmstoffe in Boden- und Wanddämmungen: Zellulose, Holzfaser, Kokos. Das Haus wurde als Energieeffizienzhaus im KfW 40 Standard gebaut. Die Hülle hat gemäß Blower-Door Test Passivhaus-Qualität. Die Außenbereiche des Hauses sind nicht versiegelt. Zugangswege sind weitgehend aus regionalem Rhätsandstein mit Fugenfüllung aus Split hergestellt. Die Gartenflächen teilen sich in Rasenflächen und Bepflanzung mit Obstbäumen und Sträuchern auf.

Im ganzen Haus hat Carsten kleine und große Ideen versteckt, um den Energie- und Ressourcen-Verbrauch so gering wie möglich zu halten. Durch die Holzbauweise konnte er ein für damalige Verhältnisse neues Bussystem im Haus installieren. Das ermöglicht ihm, jede Steckdose zu programmieren und einzeln anzusteuern. Akkus und Netzteile werden begrenzt für maximal zwei Stunden mit Strom versorgt, sodass kein Leerstrom verbraucht wird. Die Lichter im Treppenhaus schalten sich nach 15 Minuten automatisch wieder aus. Und er kann auch alle Lampen eines Stockwerks auf einmal mit nur einem Knopfdruck ausschalten.

Aber auch Ideen, die einfach bequem sind, hat Carsten in sein Haus integriert. So hat er schon bei der Planung ein Rohrsystem für Dreckwäsche in jedem Stockwerk einbauen lassen, welches die Wäsche direkt in den Keller zu Waschmaschine befördert. In der Küche gibt es ein weiteres Rohrsystem für Müll, damit dieser direkt getrennt in die Behälter im Keller rutscht. Mülltrennung, die einfach Spaß macht. Ein Zentralstaubsauger, für den es in jedem Raum einen Wandanschluss gibt, leitet die angesaugte Luft direkt nach draußen und sorgt so für gesündere Raumluft.

Die Familie benutzt Brauchwasser für die Toilettenspülungen und beim ersten Waschgang nutzt die Waschmaschine gefiltertes Wasser aus der Regenwasserzisterne. Raffiniert ist auch die Kühlung im Serverraum des Firmenbereichs: Durch die permanente Zufuhr von Frischluft, die durch die Geräte erwärmt und wieder ausgeleitet wird, kommt der Raum fast komplett ohne Klimatisierung aus. Die Abwärme speist zusätzlich den Warmwassertank mittels Wärmetauscher. Dieser wird - je nach Witterung - befüllt durch die Photothermieanlage auf dem Dach und speist dann die Fußbodenheizung. Die restliche Heizenergie wird durch eine Holzpellets-Heizung erzeugt.

Die Photovoltaik- und Solaranlage erzeugt somit Strom und Warmwasser. Da PV-Technik aber inzwischen viel effizienter ist, wird Carsten die 13 Jahre alte Anlage bald erneuern. Denn sie erzeugt aktuell zwar problemlos den Strom für den Privatverbrauch, ihre Leistung ist aber noch nicht ausreichend fürs Gewerbe. Mit der neuen Anlage wird Carstens Firma dann künftig etwa von April bis Oktober mit Solarenergie versorgt sein. Zu anderen Zeiten muss er zusätzlich Öko-Strom einkaufen. Ein Batteriespeicher sorgt aber dafür, dass nachts ebenfalls Energie aus Eigenproduktion zur Verfügung steht. Die alten Solar-Module werden nicht entsorgt, sondern an anderer Stelle weiterverwendet.

Durch stetig verbesserte Maßnahmen hat Carsten seinen Energieverbrauch in den letzten Jahren um etwa 30 Prozent senken können. Im ganzen Haus spürt man, dass das Thema Klimaschutz Carsten persönlich am Herzen liegt.

Ein Film von Julius Schmitt (Redaktion), Enno Endlicher (Kamera), Feline Gerhardt (Kamera) und Cécilia Marchat (Ton). Produktion: EIKON Media GmbH, im Auftrag des SWR.

00:00 Ökologischer Holzbau
00:31 Wohn- und Essbereich
04:22 Badezimmer
06:02 Schlafzimmer
07:26 Terrasse
08:40 Dach
09:50 Gewerbebereich

Auf dem YouTube-Kanal von SWR Room Tour öffnen Menschen die Tür zu ihrem ungewöhnlichen Zuhause.

Abonniere unseren Kanal, um keine Folge zu verpassen:    / @ardroomtour  

Mehr SWR Room Tour: https://www.swr.de/Room-Tour

Room Tour gibt es auch in der ARD Mediathek: https://1.ard.de/roomtour

Netiquette: https://www.swr.de/netiquette

Impressum und Datenschutzerklärung: https://www.swr.de/impressum

#Nachhaltig #Holzhaus #RoomTour

Комментарии

Информация по комментариям в разработке