Fulda (D), Das Glockengeläut der kath. Stadtpfarrkirche St. Blasius, Vollgeläut

In diesem Video wird das Vollgeläut der kath. Stadtpfarrkirche St. Balsius in Fulda präsentiert.

Ablauf:
1. 0:00-6:05 Vollgeläut (Hauptgeläut) mit Impressionen der Kirche

Fulda ist mit rund 70.000 Einwohnern die Kreistadt des Landkreises Fulda in Hessen, Deutschland. Ein Wahrzeichen der Stadt ist neben dem Dom und dem Schloss die katholische Stadtpfarrkirche St. Blasius mit ihren beiden 53,60m hohen Türmen.
Um 950 n. Chr. wurde eine erste Stadtpfarrkirche errichtet, welche vermutlich dem heiligen Mauritius geweiht war. Im Jahr 1103 zerstörte ein Brand diese Kirche, sodass eine neue Kirche im Stil der Romanik erbaut wurde. 1221 wird das Patrozinium der Kirche mit dem heiligen Balsius bezeugt. Zwischen 1447 und 1470 wurde eine neue gotische Kirche erbaut. Von diesem Bau haben sich noch Teile der Türme erhalten. Während der Reformation bis zur Gegenreformation war die Stadtpfarrkirche eine evangelischen Kirche. 1771 wurde die alte Kirche unter Fürstbischof Heinrich von Bibra abgerissen und mit dem Bau einer spätbarocken Kirche nach Plänen von Andreas Anderjoch begonnen. Am 18. August 1785 wurde die Kirche eingeweiht. Nach den beiden Weltkriegen wurde die Kirche mehrmals renoviert.
Heute präsentiert sich die Stadtpfarrkirche als eine prunkvolle barocke dreischiffige Kirche. Zur Ausstattung gehören unter anderem der Hochaltar, mehrere Seitenaltäre, die Orgel von 1837 (1901 erneuert), die Kanzel oder der Taufstein.

Im Nordwestturm befinden sich insgesamt 7 Glocken, wovon die 6 größeren das Hauptgeläut bilden.
Bereits 1926 wurden von der Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen Glocken für die Stadtpfarrkirche gegossen. Diese mussten aber im Zweiten Weltkriegs abgegeben werden. Nur die beiden kleineren Glocken überlebten beide Weltkriege und hängen bis heute im Turm.
Die kleinste Glocke des Geläuts ist die Messeglocke (fis") aus dem Jahr 1783. Sie gehört nicht zum Hauptgeläut und wird nur solistisch benutzt. Mit der Ave- und Verirrtenglocke (g') hat sich in der Fuldaer Stadtkirche bis heute eine der ältesten Glocken von Hessen erhalten. Sie wurde um 1340. Neben der Ave- und Verirrtenglocke besteht das Hauptgeläut noch aus 5 moderne Instrumenten der Glockengießerei Otto, welche das Geläut nach dem Zweiten Weltkriegs wieder verollständigte. So erklingt heute über Fulda ein klangvolles Geläut.

Daten der Glocken: Ton, Gussjahr, Gießer, Gewicht, Durchmesser

Gl.1 a° 1966 Otto (Bremen-Hemelingen) 4.370kg 1880mm

Gl.2 h° 1966 Otto (Bremen-Hemelingen) 3.260kg 1674mm

Gl.3 d' 1966 Otto (Bremen-Hemelingen) 1.950kg 1408mm

Gl.4 e' 1966 Otto (Bremen-Hemelingen) 1.360kg 1254mm

Gl.5 fis' 1951 Otto (Bremen-Hemelingen) 980kg 1142mm

Gl.6 g'. 14. Jahrhundert --- 1003kg 1140mm

Gl.I fis" 1783 Friedrich Kutschenbach (Eisenach) 95kg 544mm

Ich bitte die Nebengeräusche zu entschuldigen. Sie waren durch den Weihnachtsmarkt und den Regen leider nicht zu vermeiden.
Auch das Anläuten ist leider nicht sehr vorbildhaft. Glocke 6 kommt ab ca. 0.30 Minuten dazu.

Quellen: eigene Fotos und Aufnahmen, Wikipedia

Aufnahme: 25. November 2023 um 16:55 zur Vorabendmesse