Das Unendliche und das Endliche

Wozu brauchen wir Unendlichkeit?

VORSPANN:
Zu kaum einer Zeit wie der heutigen sind wir als Menschen mit der Frage nach der Grenze konfrontiert. Endlichkeit und Begrenzungen aller Art, seien es die Angst vor dem eigenen Tod, die andauernden Pandemie-Maßnahmen, das drohende Ende natürlicher Ressourcen und der Biosphäre oder der beengende Vektor staatlicher Strukturentwicklungen, bestimmen weite Teile des öffentlichen Diskurses. Aus dieser Umklammerung der Enge drängt die Frage nach der Offenheit, nach dem, was jenseits unserer begrenzten Vorstellungen liegt. Dem Unendlichen als dem schlechthin Grenzenlosen wollen wir in 6 Kernpunkten nachgehen.

THEMEN:
1. Das Endliche und das Unendliche als Urpolarität
2. Der begrenzte und der unbegrenzte Raum in der Wissenschafts- und Philosophiegeschichte und warum die Frage der Raumgrenze bis heute der Kernpunkt der Kosmologie ist
3. Die Ewigkeit der Zeit vor dem Hintergrund der Sterblichkeit und Vergänglichkeit und im Gegensatz zur Urknall-Timeline
4. Das Schein-Unendliche oder Irrational-Unendliche in der Mathematik und der abstrakten Naturwissenschaft im Unterschied zur lebendigen Erfahrung des Unendlichen in der Daseinsfülle und Vielfalt
5. Oswald Spenglers Begriff des Faustischen als besonderer Bezug des Abendlands zum unendlichen Raum
6. Das Unendliche als spirituelles Gegenüber

QUELLEN:
Giordano Bruno, Das Aschermittwochsmahl (1584)
Giordano Bruno, Über das Unendliche, das Universum und die Welten (1584)
Giordano Bruno, Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen (1584)
Giordano Bruno, Das unermessliche Universum und die zahllosen Welten (1591)
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlands (1918-22)
Helmut Friedrich Krause, Der Baustoff der Welt (1991), online einsehbar hier: tinyurl.com/3cw6686h
Jochen Kirchhoff, Räume, Dimensionen, Weltmodelle (1999)

Philosophische Gespräche mit Jochen Kirchhoff Episode 30 vom 18.April 2021 (5781).