Alltagsgeschichte - Frauen in der Fabrik (1995)

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Das Leben von Fabriksarbeiterinnen porträtiert Elizabeth T. Spira in dieser Folge. In mehreren Fabriken in Wien und Niederösterreich ist sie der Frage nachgegangen, warum Frauen nicht bei ihren Kindern zu Hause bleiben, sondern um wenig Geld arbeiten gehen. Elizabeth T. Spira befragte auch die Männer in der Fabrik: Betriebsräte, Abteilungsleiter und Direktoren. Und sie stieß bei den Herren auf ein bemerkenswertes Bild über Frauen in der Fabrik.

Aus einem Interview mit Frau Spira:

Frauen in der Fabrik

Das ist der Titel der traurigsten der "Alltagsgeschichten", an der ich mitarbeite. Akkordarbeit in einer Fabrik ist die trostloseste Art, jene Zeit zu verbringen, die Fabriksarbeiterinnen ihren Kindern jeden Morgen beim Abschied mit "Mama geht arbeiten" tröstend erklären. Wir verbringen fast fünf Wochen in den Hallen von Elektronikfirmen und Lebensmittelherstellern.

Da ist eine Gastarbeiterin der ersten Generation, die ihren Lohn seit dreißig Jahren in einem Haus in Serbien verbaut. Das Haus ist lange fertig, doch unbewohnt. Die Tochter hat ein eigenes Leben, ohne viel vom Leben ihrer Mutter in der Fremde wissen zu wollen. Eine Zeitschaltuhr lässt die Lampen im leeren Haus leuchten und verlöschen. Wegen der Einbrecher.

Und da sind noch viele andere Frauen, die jeden Tag dieselbe stumpfe Routine abarbeiten. Manche haben niemanden, der daheim auf sie warten würde, manche haben ein vaterloses Kind, das die längste Zeit des Tages auch auf die Mama verzichten muss, dafür aber den Wohnungsschlüssel um den Hals tragen darf. Auf alle Fälle eine unglaubliche Verschwendung menschlicher Gefühle und Lebenszeit. Manchmal stimmen die Klischees halt, und das ergibt dann eine fast schon banal traurige "Alltagsgeschichte". Diese ist meine liebste Folge.

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