Abbruch - Wunderbarisierung

Wir danken Nora, Lea, Undine, Joel, Basti, Lasse, Dustin, Henning und Barty für das Video.

Text:
Ich lieg am Strand im Sand,
mit Champagner in der Hand.
Da bemerk ich ein Problem:
Auf meinem Konto kann ich kein Wachstum sehen.

Drum jett‘ ich rasch nach Friedrichshain,
kauf mir ‘n paar besetzte Häuser ein.
Denn die Lösung, die ist klar:
Häuserkauf, Räumung, Sanierung, Verkauf
ist gleich finanzielles Wachstum.

Nein!
Wir leben hier, sind hier Zuhaus,
haben uns was aufgebaut.
Und wir brauchen keinen,
der uns das versaut.
Existenzen zerstören,
Lebensräume ignorieren.
Leckt uns am Arsch
mit Gentrifizieren!

Refr.: Wohnraum für alle!
Und alle für den Lebensraum!
Haltet zusammen!
Und kämpft für unseren Lebensraum!
Wohnraum für alle!
Und alle für den Lebensraum!
Gegen Verdrängung
und für Freiraum!

Da gab’s diesen Schuppen,
ihr wisst welchen ich meine,
da gab’s Kultur für alle,
für Große und für Kleine.
Doch dann kamt ihr
von wegen Störung und Sanierung.
Leckt uns am Arsch
mit Gentrifizierung.
Seit elf Jahren gab’s den Laden,
der hatte was ich brauchte.
Tickets, Mucke und noch mehr
war’s was ich mir dort kaufte.
Und um die Ecke gab’s ‘ne Kneipe,
die war auch sehr schön.
Doch dann wollten Investoren
zu viel Kohle sehen.
Jetzt haben wir die Schnauze voll,
jetzt wird interveniert.
Hier wird euer Wohlstand
nicht mehr multipliziert!

Refr.: …

Man kann ja jetzt nicht sagen,
dass ihr kein‘ Platz zum Leben habt.
Und es ist ja auch nicht so,
dass ihr gar kein‘ Wohnraum schafft.
Doch auf diese Art
verlieren zu viel ihre Bleiben.
Ihr könnt nicht einfach aufbauen
und uns vertreiben.
Das wird sich wohl nicht ändern
solang die Dollars euch regieren.
Leckt uns am Arsch
mit Wunderbarisieren!
Ihr seid ja nicht ganz dicht
von Kapital zu träumen.
Doch damit ist jetzt Schluss,
wir werden eure Schlösser räumen!

Refr.: …