Reemtsma: FFF-Forderungen nicht radikal sondern notwendig | Markus Lanz vom 26. Oktober 2021

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Während die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die FDP ihre Koalitionsgespräche führen, geht der Kampf von „Fridays For Future“ für den Klimawandel immer weiter. Auf Grundlage der Sondierungspapiere fehle es ihnen zunehmend an realistischen Zielen, damit die 1,5-Grad-Grenze überhaupt noch erreicht werden kann.

So sieht es auch die „Fridays For Future“-Sprecherin Carla Reemtsma. Alle Themen der Klimakrise würden beim Sondierungspapier zu kurz kommen, wenn sie überhaupt thematisiert würden. Beispielhaft hierfür wäre die Verkehrswende. Während man weiterhin auf eine Automobilindustrie vonseiten der Politik poche, die auf Elektromobilität umsteigt, würde man die öffentlichen Verkehrsmittel vernachlässigen. Doch müsse man viel mehr auf die Massentransportmittel setzen, um das Pariser Klimaabkommen einhalten zu können. Von dem individuellen Transport hin zu gemeinschaftlichen und klimafreundlicheren Fortbewegungsmitteln solle die Devise sein. Deshalb sei auch der Ausbau von Autobahnen keine gute Idee, da man diese sowieso nicht mehr brauchen würde und die Natur so wenig wie möglich zerstört werden sollte.

Dazu gehöre auch die Nutzung fossiler Energien, so Reemtsma. Wenn man sich das Ziel setze, 2035 CO2-neutral Energie produzieren zu wollen, dann könne man nicht in der heutigen Zeit genau eben diese Energien staatlich subventionieren. Daher sei auch der Bau von Nord Stream 2 ein Riesenfehler der Bundesregierung gewesen, da die Menge an Gas, die man in Zukunft bräuchte, ohnehin schon gesichert sei.

Für die Mitbegründerin der Klima-Union Wiebke Winter würden allerdings aus all diesen Forderungen viele Verbote für die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands resultieren. Sie steht genau so für eine Klimawende, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, doch gelinge dies ihrer Meinung nach nur, wenn man das deutsche Volk für diese gewaltigen Ziele begeistern könne. Und Verbote seien hierfür keineswegs hilfreich. Ein Transformationsprozess müsse in der Gesellschaft wie auch in der Politik eingeleitet werden, um auch international die großen Probleme der Zeit bewältigen zu können.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/5O6/

Weitere Gäste in der Sendung:

Dr. Jana Schroeder, Virologin
„Die Pandemie ist nicht vorbei“, warnt sie mit Blick auf die rasant steigenden Corona-Zahlen und äußert sich zudem zur Kimmich-Debatte, zu Impfdurchbrüchen und Booster-Impfungen.

Albrecht von Lucke, Publizist
Der Politologe analysiert den laufenden Prozess der Regierungsbildung sowie die Trag- und Zukunftsfähigkeit der angestrebten Ampel-Koalition.

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