Tiefkühlpizza und Co.: Wie gut sind Fertigprodukte? | Die Tricks... SWR & NDR

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Tiefkühl- und Fertigprodukte machen das Leben einfacher: Doch wie sieht's mit der Qualität aus? Und was steckt drin?

00:00 Fertigprodukte
02:46 Fertigprodukte im Restaurant
13:20 Zutaten Schummel
25:15 Geschmacksprobe
31:28 Gefährliche Keime
38:33 Fertigpizza

Die Sendereihe "Die Tricks ..." ist eine gemeinsame Produktion von NDR und SWR. In der Regel werden die Beiträge zuerst beim NDR gesendet, wir möchten unseren Usern jedoch trotzdem die Möglichkeit bieten, sie bei uns auf dem Kanal ebenfalls zu finden. Daher laden wir sie immer auch im Marktcheck-Kanal hoch.

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Tiefkühl- und Fertigprodukte sind ein lohnendes Geschäft. Neue Convenience-Produkte erobern den Markt. Sie werben mit "wie hausgemacht", "ohne Konservierungsstoffe" und kosten oft deutlich mehr als Tütensuppen und Co. Doch lohnt sich das?

FERTIGPRODUKTE IN RESTAURANTS
Rund 20 kg Fertiggerichte isst jeder von uns pro Jahr. Und hochwertige Convenience-Produkte spielen auch in Restaurants eine immer größere Rolle. Sie werden mit "sieht aus wie selbstgemacht" beworben und sind kaum noch als Fertigprodukte zu erkennen.
Doch in so mancher Restaurant-Küche soll es auch schnell und einfach gehen. Das haben wir bei unseren Stichproben mit versteckter Kamera immer wieder aufgedeckt:
Pampige Sauce Hollandaise aus der Tüte, fertiger Camembert aus der Tiefkühltruhe. Die Erwartungen an das Essen im Restaurant sind allerdings ganz andere: Frische!

WAS STECKT DRIN – IN DEN FERTIGGERICHTEN?
Viele Fertigprodukte haben eins gemein: eine lange Zutatenliste. Welche Mahlzeit sich dahinter verbirgt: gar nicht so leicht zu erkennen. Vielleicht auch, weil man viele dieser Zutaten in der eigenen Küche nicht verwendet.

ABER WARUM WERDEN ÜBERHAUPT SO VIELE ZUSATZSTOFFE UND ZUTATEN EINGESETZT?
Bei Frosta in Bremerhaven werden Fertiggerichte hergestellt. Arne D. ist Leiter der Forschung und Entwicklung und nimmt uns mit auf einen Rundgang. Es sind tiefgekühlte Lebensmittel. Das macht es dem Hersteller leichter, auf konservierende Stoffe zu verzichten. Dennoch setzte man lange Zeit Zusatzstoffe und Aromen ein.
Mittlerweile wurde die Produktion wurde komplett umgestellt. Und zum Beispiel Pulver durch natürliche Zutaten ersetzt.

DIE VERSPRECHEN DER HERSTELLER
"Ohne Geschmacksverstärkende Zusatzstoffe", "Ohne Konservierungsstoffe" und das Versprechen von Natürlichkeit sind beliebte Werbebotschaften. Doch Verbraucherschützer warnen: Die Produkte halten oft nicht, was die Werbebotschaften versprechen.
Zusatzstoffe unterliegen der Zulassungspflicht und die Hersteller müssen auf der Zutatenliste angeben, welche Funktion sie im Produkt übernehmen. Zum Beispiel ob sie den Geschmack verstärken oder konservierend wirken.

NEUE ZUSATZSTOFFE NATÜRLICHEN URSPRUNGS BIETEN SCHLUPFLÖCHER
Die neuen Ersatzstoffe benötigen keine Zulassung. Sie gelten als Zutat. Und welche Funktion sie im Produkt letztendlich übernehmen ist für den Verbraucher nicht erkennbar.
Der Lebensmittelverband wollte sich uns gegenüber zu diesem Thema nicht äußern.
Das zuständige Bundesministerium könnte sich auf europäischer Ebene für Verbraucher-freundlichere Kennzeichnungen einsetzen. Schriftlich teilt man uns jedoch mit, aus ihrer Sicht hätten "... sich die Regelungen des EU-Kennzeichnungsrechts (...) bewährt...", so dass "...weder nationale Regelungen noch eine Änderung des EU-Rechts geboten..." sei.
Und so kann die Industrie einfach weiter tricksen.

FLEISCH IN FERTIGGERCHTEN
Rund 160.000 Tonnen tiefgekühltes Fleisch verkaufen Supermärkte und Discounter jedes Jahr. Neben Schweinefleisch ist Geflügel am beliebtesten. Doch: In jedem zweiten Supermarkt-Huhn stecken gefährliche Keime.

KEIME IN HÜHNERFLEISCH
Campylobacter ist ein Bakterium, das uns krank macht: 60-70.000 Menschen infizieren sich jedes Jahr. Allein in Deutschland. Damit ist Campylobacter der häufigste Auslöser für Darminfektionen. Eine der Gefahrenquellen: rohes Hühnerfleisch! Wir lassen vier Tiefkühlhähnchen im Labor untersuchen.
Die Laboruntersuchungen konnten in unserer kleinen Stichprobe kein Campylobacter nachweisen. Doch die Expertin meint: „Wenn sie eine repräsentative Probe machen würden, dann würden sie auf circa jedem zweiten Hähnchen die Keime finden. Also das heißt aber trotzdem sollten Sie achtsam sein, bei jedem Huhn, frisches, rohes und auch Tiefkühlhuhn, dort eine gute Küchenhygiene walten zu lassen."
Heißt: Das Huhn ungewaschen verarbeiten, direkt in die Pfanne geben und gut durchgaren.

Autorin: Rieke Sprotte
Bildquelle: Unsplash/ Cristiano Pinto

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