Leihmütter in Corona-Zeiten - So läuft das Geschäft in der Ukraine

Es ist ein gewaltiges Business. In der Ukraine ist kommerzielle Leihmutterschaft erlaubt. Doch Corona hat die Pläne vieler Eltern durcheinander geworfen. Das argentinische Paar Flavia Lavorino und José Pérez aus Buenos Aires sprechen über das Handy mit Manu, ihrem Sohn. Er ist acht Wochen alt und tausende Kilometer entfernt. In der Ukraine, geboren von einer Leihmutter. Letztes Jahr waren Flavia und Jose schon in Kiew. Doch gerade in den letzten Wochen, zu Manu's Geburt, war Reisen unmöglich.
Was in vielen Ländern verboten ist, hat sich in der Ukraine zu einem lukrativen, umstrittenen Geschäftsmodell entwickelt. Paare aus der ganzen Welt kommen nach Kiew, erfüllen sich hier ihren Kinderwunsch. Ganz legal. Baby auf Bestellung, Kosten: bis zu 65tausend Euro. Ende Mai wollte die größte ukrainische Leihmutter-Agentur mit diesem PR-Video auf dutzende gestrandete Babys aufmerksam machen, die in einem Hotel in Kiew auf ihre Eltern warteten. Das Video ging um die Welt und mit ihm eine neue Diskussion über die Leihmutterschaft.

Im ZDF-Auslandsjournal spricht Leihmutter Olga ganz offen darüber ihren Körper zur Verfügung zu stellen. Die meisten Leihmütter kommen aus der Provinz, verdienen mit anderen Jobs rund 300 Euro im Monat und machen das heimlich, aus Angst gesellschaftlich geächtet zu werden. Olga hat ein eigenes Kind und ist wieder schwanger, im 3. Monat.

Was ist richtig, was ist falsch? Was moralisch vertretbar beim Handel mit Babys? Das auslandsjournal zeigt, wie Flavia und José jetzt doch in die Ukraine reisen konnten. Ihr Traum in Erfüllung gegangen. Endlich Mama und Papa. Es war ein langer Kampf.
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