Wasser, Deiche und Fluten haben die Niederlande und die Niederländer geformt. Sie mussten erfinderisch sein, um einen Weg zu finden, mit dem umliegenden Wasser zu leben, dass immer mal wieder in Form einer Flut großen Schaden anrichtete. Wie sehen die Niederlande von oben aus? Und wie sehen die unzähligen Deichringe aus, die die Niederlande vor dem Wasser schützen? Mit Hilfe von Flugzeugen, Hubschraubern und Ballons beobachten wir die Niederlande, ihre Deiche und Dämme. Spektakuläre Luftaufnahmen zeigen Deiche und Orte in Wassernähe mit bebauten Landflächen. Mit Visualisierungen von Daten, die mit den neuesten Mitteln erfasst wurden, und mit spektakulären und aufschlussreichen Animationen, erhalten wir ein umfassendes Bild der Niederlande von oben mit Wasser, Deichen, Dämmen und dem Schrecken-Szenario einer Flut.
Was würde geschehen, wenn es zu einem riesigen Deichbruch käme? Das Wattenmeer und das Ijselmeer sind durch einen Abschlussdeich getrennt. Nach Hunderten Jahren erbitterten Kampfes sind die Niederländer Herr der Lage und des Landes. So scheint es zumindest. Doch nur einmal in 10´000 Jahren kann die Kraft der Natur alles zunichte machen, was mühsam aufgebaut wurde. Die Niederlande waren vor Jahrtausenden praktisch unbewohnbar. Rund 2750 vor Christus zog sich das Salzwasser zurück. Im Jahre 800 schlug es hingegen wieder gnadenlos zu. Und im Jahre 1287 ist es die Luciaflut, die weite Teile der Niederlanden unter Wasser stellt. Dabei ertrinken über 50´000 Menschen. Seit dem Ereignis lassen sich die Niederländer nicht mehr unterkriegen. Sie bauen Deiche, legen Polder an und trotzen dem Wasser immer mehr Land ab. Man wägt sich in Sicherheit, so sehr, dass die letzte Landgewinnung aus rein ökonomischen Gründen stattfand: Die Maasvlakte 2, der erweiterte Teil des großen Industrie- und Hafengebiet bei Rotterdam.
Das Wasser hat die Niederlande geformt, aber auch deren Charakter. Sie sind stur, bauen die schönsten und neuesten Häuser an den gefährlichsten Orten. So entstanden die Loosdrechtsche Plassen, Marken (50 Zentimeter über dem Meeresspiegel), Lelystadt, (2,5 Meter über dem Meeresspiegel) und Lemmer (20 Zentimeter über dem Meeresspiegel). Nicht zu vergessen wäre da noch die Stadt Itteren, die jedes Jahr wieder von der Maas überrascht wird. Auch der Küstenort Katwijk könnte einfach unter Wasser geraten, da auf Dünen bebaut wurde. Bei einem Hochwasser wäre die erste Reihe schnell durchbrochen, das Zentrum innerhalb kürzester Zeit überflutet.
Die Niederlande ist auf Deichringen aufgebaut, die gegen Hochwasser schützen. Einer davon ist besonders groß und leicht zu brechen, der Deichring mit der Nummer 14. Von Rotterdam bis Amsterdam gibt es nur diesen einen Deichring. Wenn dieser bricht und das Meer sich seinen Weg bahnt, könnte theoretisch die Niederlande von Rotterdam bis Amsterdam unter Wasser stehen. Die Niederlande ist in 95 Deichringgebiete aufgeteilt. Eine Tatsache, die Sicherheit gibt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Schrecken-Szenario, eine große Flut, eintritt, scheint trotz allem ziemlich weit weg.
Originaltitel: Water, vriend of vijand?
© VPRO Dezember 2011
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