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Neben seiner wegweisenden Arbeit als Komponist, war Schaeffer ebenso ebenbürtig als Musiktheoretiker und Literat tätig, was von ihm in weitaus umfassenden Schriften dokumentiert wurde. Geboren 1910 in Nancy, richtete sich Schaeffer zunächst nach einem technisch-naturwissenschaftlichem Studium aus und war ab 1934 als Telekommunikationsingenieur und Tontechniker tätig, bevor er überhaupt eine kompositorische Laufbahn in Erwägung zog. Durch seine Berufserfahrung, die er mit rudimentären Grundkenntnissen des Cellospiels kombinierte, entstanden
erste Arbeiten zur musique concrete, darunter Cinq Etude des bruits von 1948, der die Leitung der Groupe de recherches des musique concrete (GRMC) von 1951 bis 1953 folgte, das später unter der Bezeichnung Groupe de recherches musicales (GRM) firmierte und in den 1970er Jahren mit dem Institut national de l'audiovisuel zur INA GRM fusionierte.
Seine bereits früh betriebene theoretische Reflexion intensivierte er zu Lasten seiner Musikpraxis und unter anderem auch um sein musikalisches Verständnis zu determinieren: „Schaeffer vertrat die Auffassung, die okzidentale Musik beraube sich durch die Konzentration auf traditionelles Instrumentarium und der damit verbundenen Konzentration auf festgelegte Tonhöhen einer wichtigen Sphäre." Das Hinterfragen des traditionellen Instrumentariums und die verbundene Hörerfahrung mit Varese, Cage und Messiaen geben Aufschluss über seinen beruflichen Wandel hin zum Komponisten und die daraus resultierende Arbeit mit Klängen in der musique concrete. Pierre Schaeffer verstarb im August 1995 in Les Milles. Das von Möller als „Hauptwerk Schaeffers" bezeichnete Etude aux Objets ist als „das Ergebnis der Suche nach Domestizierungsmöglichkeiten zu deuten" und ist die letzte große Komposition Schaeffers, dessen eigene kompositorische Praxis ihm selbst nicht so wichtig war und der auch seine Fähigkeiten als Musiker immer wieder in Frage stellte. Es stellt eine Aneinanderreihung von mehreren kleineren Etüden dar, nach dessen Abschluss Schaeffer das Komponieren für längere Zeit vollständig aufgab. Im Werk wird die Einstellung vertreten, das es die Konklusion der musikalischen
Weltsicht des Komponisten darstellen soll und damit „auf eine völlige Revolutionierung des kompositorischen Handwerks hinausläuft." Um dem gerecht zu werden, finden nur Originalklänge Verwendung, die jahrelang gesammelt wurden, die nur editiert, vermischt und höchstens transponiert werden durften. Schaeffer sieht seine Komposition als eine „Landschaft", deren „musikalischen
Objekte [...] ausgebreitet wurden, das Basis-Klangmaterial bilden, dass niemals verraten wird."
Quellen:
Möller, Torsten: „Pierre Schaeffer" in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite neubearbeitete
Ausgabe, hrsg. von Ludwig Finscher, Kassel 2005, Personenteil Bd. 14, Sp. 1165.
Frisius, Rudolf: „Pionier der akustischen Kunst. Pierre Schaeffer" in: Musiktexte, Band 62/63,
hrsg. von Ulrich Dibelius, Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel, Köln 1996, S. 48.
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