HIDDEN PEAK - BERGSTEIGER VERSCHOLLEN - Gerfried Göschl, Cedric Hählen ...

Gerfried Göschl war einer der besten Bergsteiger Österreichs. Gemeinsam mit dem Schweizer Cedric Hählen und dem Pakistani Nisar Hussain wollte er Alpingeschichte schreiben: die erste Winterüberschreitung eines Achttausenders. Am 9. März 2012 wurden die drei Alpinisten 250 Meter unter dem Gipfel zum letzten Mal gesehen … Zehn Jahre nach dem Unglück sind die Frau und die Töchter am Dachstein unterwegs – dort, wo sich Gerfried auf seine Expedition vorbereitet hat.


Das Basislager wartete gespannt auf ein weiteres Lebenszeichen. Doch es blieb still. Minuten wurden zu Stunden, und schließlich brach die Nacht herein. Man wusste, dass ein Überleben in diesen Höhen ohne Zelt und Schutz nahezu unmöglich war. Doch es gab Hoffnung, dass sie irgendwo ein Schneeloch gegraben und Schutz gefunden hatten.

Tagelang tobte ein wütender Schneesturm über den Berghängen des Hidden Peak. Die Welt schien eingefroren in einer endlosen weißen Hölle. Suchmannschaften im Basislager warteten ungeduldig auf eine Wetterbesserung, um mit Helikoptern aufsteigen zu können. Die Rettungsteams wussten, dass jede Stunde zählte. Doch der Sturm ließ keine Rettungsaktion zu.

Nach dem Sturm starteten Helikopter und Kameraden, die ihre Seilpartner suchten, mit schwerem Herzen. Sie kreisten über die Gletscher und die steilen Felsflanken des Hidden Peak. Doch von Gerfried, Cédric und Nisar fehlte jede Spur. Die Schneemassen hatten den Berg verschluckt und ihn zu einem gigantischen, stummen Grab gemacht.

Es war, als hätte der Hidden Peak entschieden, sie nicht mehr freizugeben. Selbst modernste Suchgeräte und erfahrene Augen konnten nicht einmal Spuren entdecken, die Aufschluss darüber gaben, was geschehen war. Einige vermuten, dass sie kurz vor dem Gipfel von einer Lawine erfasst wurden, andere glauben, dass sie nach dem Gipfelerfolg beim Abstieg von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht wurden.