GUSTAV MAHLER - Rückert-Lieder, Monika Medek, Sopran - Margit Fussi, Orgel

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GUSTAV MAHLER - Rückert Lieder
00:00 Blicke mir nicht in die Lieder
01:50 Ich atmet einen linden Duft
04:28 Um Mitternacht
10:33 Liebst du um Schönheit
13:25 Ich bin der Welt abhanden gekommen

GUSTAV MAHLER - Symphonie II
19:17 Urlicht

Monika Medek - Sopran
Margit Fussi - Orgel

Live Konzertaufnahme vom 02.10.2020 in der Wiener Peterskiche
Konzert des Creatives Centrum Wien

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Blicke mir nicht in die Lieder

Blicke mir nicht in die Lieder!
Meine Augen schlag' ich nieder,
Wie ertappt auf boeser Tat.
Selber darf ich nicht getrauen,
Ihrem Wachsen zuzuschauen.
Deine Neugier ist Verrat!
Bienen, wenn sie Zellen bauen,
Lassen auch nicht zu sich schauen,
Schauen selbst auch nicht zu.
Wenn die reichen Honigwaben
Sie zu Tag gefoerdert haben,
Dann vor allen nasche du!


Ich atmet' einen linden Duft!

Ich atmet' einen linden Duft!
Im Zimmer stand
Ein Zweig der Linde,
Ein Angebinde
Von lieber Hand.
Wie lieblich war der Lindenduft!
Wie lieblich ist der Lindenduft!
Das Lindenreis
Brachst du gelinde!
Ich atme leis
Im Duft der Linde
Der Liebe linden Duft.

Um Mitternacht

Um Mitternacht
Hab' ich gewacht
Und aufgeblickt zum Himmel;
Kein Stern vom Sterngewimmel
Hat mir gelacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich gedacht
Hinaus in dunkle Schranken.
Es hat kein Lichtgedanken
Mir Trost gebracht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Nahm ich in acht
Die Schlaege meines Herzens;
Ein einz'ger Puls des Schmerzes
War angefacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Kaempft' ich die Schlacht,
O Menschheit, deiner Leiden;
Nicht konnt' ich sie entscheiden
Mit meiner Macht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich die Macht
In deine Hand gegeben!
Herr! Ueber Tod und Leben
Du haelst die Wacht
Um Mitternacht!


Liebst du um Schönheit

Liebst du um Schönheit, o nicht mich liebe!
Liebe die Sonne, sie traegt ein goldnes Haar!
Liebst du um Jugend, o nicht mich liebe!
Liebe der Fruehling, der jung ist jedes Jahr!
Liebst du um Schaetze, o nicht mich liebe!
Liebe die Meerfrau, sie hat viel Perlen klar!
Liebst du um Liebe, o ja, mich liebe!
Liebe mich immer, dich lieb' ich immerdar.


Ich bin der Welt abhanden gekommen

Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich fuer gestorben haelt,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetuemmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!


Urlicht

O Röschen rot!

Der Mensch liegt in größter Not!
Der Mensch liegt in größter Pein!
Je lieber möcht’ ich im Himmel sein!

Da kam ich auf einen breiten Weg
Da kam ein Engelein und wollt mich abweisen
Ach nein! Ich ließ mich nicht abweisen!
Ach nein! Ich ließ mich nicht abweisen:
Ich bin von Gott, und will wieder zu Gott!
Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben
Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben!

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