F. 2: Totholzstapel für Insekten

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Auf einem Stück Maisacker hat Gaby Lindinger eine artenreiche Blumenwiese angesät! Doch damit nicht genug, sie will auch Nistmöglichkeiten für Insekten, Amphibien und andere Tiere schaffen. Deshalb geht es diesmal ans Bauen eines Totholzhaufens und ans Sammeln von eigenem Saatgut.

Ein Blick zurück: Vom Maisacker zur Blumenwiese
Ein gutes Jahr Vorlauf hat es gebraucht, bis Gaby Lindinger im Frühjahr 2021 ein 400 Quadratmeter großes Stück Acker, am Grundstücksrand ihres Gartens, übernehmen konnte. Der Boden ist humusreich und fett. Seit Jahren immer gut mit Nährstoffen versorgt, damit der Mais gut wachsen kann.
Viele heimische Blütenpflanzen mögen lieber magere, durchlässige Standorte. Doch die gesamte Fläche abmagern, das geht nicht. Im Laufe der Jahre passiert das von alleine – davon ist Gaby Lindinger überzeugt. Auf einem Fünftel der Fläche setzt sie deshalb sogenannte heimische Initialpflanzen. Schlüsselblumen, Nachtkerze und Natternkopf sollen hier noch in diesem Jahr blühen und sich dann selbst versamen. So der Plan. Damit der Plan aufgeht war schon einiges an Vorarbeit nötig!

Mehr Informationen zum Teil 1, der Ansaat, gibt es hier:
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Totes Holz – volles Leben!
Im eigenen Garten und im Wald haben Gaby Lindinger und ihr Lebensgefährte Franz Bachschneider Stammholz, Wurzelstöcke und Äste gesammelt, heute geht es ans Schichten. Direkt am Rand der Blumenwiese sollen mehrere Totholzhaufen entstehen. Den Untergrund hat Gaby Lindinger gelockert und deckt ihn mit Holzhäcksel ab. Darauf kommen die ersten Stammstücke vom Hartholz. Eiche, Robinie und auch Stücke von abgestorbenen Obstbäumen kommen in die untere Ebene, dann wechseln sich Hart- und Weichhölzer ab. Diese sind 30-40 cm lang und werden wie ein Holzstapel aufeinandergesetzt. Am Rand hat die Gärtnerin große Steine aufgesetzt, die den Holzstapel stabilisieren und ein Umkippen verhindern. Denn im Laufe der Zeit wird das Holz morsch, zersetzt sich immer mehr und immer mehr Insekten können sich dort ansiedeln. Auf eines freut sich Gaby Lindinger besonders: Die Blaue Holzbiene. Die ist die größte heimische Wildbiene mit auffällig blauschimmernden Flügeln.

Das erste Mal hat die Gärtnerin dieses Tier vor Jahren in Südtirol gesehen und im letzten Jahr schwirrte es durch den eigenen Garten. Die Holzbiene braucht, wie der Name schon sagt, Holz, um ihre Nester bauen zu können. Die Holzbiene lebt nicht in Staaten, wie die Honigbiene, sondern solitär. Die Weibchen suchen im Frühjahr gezielt nach Nistplätzen. Das ist immer abgestorbenes Holz in sonnigen Lagen, das noch nicht zu morsch, aber auch nicht zu fest ist.

Auf den Holzstapel legen die beiden Naturgärtner noch eine große Wurzel, sie stabilisiert den Stapel noch weiter und ist Lebensraum für viele Käferlarven. Bis der Stapel bewohnt wird, müssen sich beide gedulden – sind aber schon gespannt, wer sich hier in Zukunft sehen lässt.

Samen sammeln…
…für noch mehr Blühflächen. Jetzt im Sommer reifen die Samen vieler heimischer Wildblumen: Leimkraut, Lichtnelke, Wiesensalbei, Kuckuckslichtnelke, Echte Kamille, Natternkopf und viele weitere wachsen schon seit Jahren am Rand der neuen Fläche. Dort sammelt Gaby Lindinger nahezu täglich neue Samen ein. Teilweise schüttelt sie die Samen direkt in eine Schale, teilweise werden Fruchtstände ganz geerntet und nach dem Trocknen deren Samen gewonnen. Im eigenen Garten hat die Gärtnerin kaum noch Platz, doch in der Gemeinde finden sich immer neue Stellen, an denen solche Blumen zukünftig wachsen können. Und auch Nachbarn, Freunde und Verwandte sind von der Vielfalt begeistert und säen die Samen gerne im eigenen Garten.

Langzeitprojekt:
Wie die Wiese wächst und welche Probleme es dabei gibt, zeigen wir in den nächsten Monaten in Querbeet. Alle Folgen gibt es in der BR-Mediathek und auf unserem YouTube-Kanal!

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