Morton Feldman: Piano and String Quartet

Описание к видео Morton Feldman: Piano and String Quartet

Ensemble New Babylon with the concert series "Ein Stück - ein Konzert", New Music at Sendesaal Bremen.
Concert II from 28.06.2020 - Sendesaal Bremen (Germany)
Morton Feldman (1926 - 1987): Piano and String Quartet (1985)

Piano: Mireia Vendrell del Álamo
Violin: Ekkehard Windrich and Johannes Haase
Viola: Yuko Hara
Violoncello: Esther Saladin

Wenn ein einzelnes Stück die Schönheit und die hypnotische Kraft von Morton Feldmans Endwerken verkörpert, dann ist es das Piano and String Quartet, 1985 nur 2 Jahre vor seinem Tod komponiert. „My favourite piece in my whole life“ nennt Feldman es selbst. Innerhalb seines Spätwerks wirkt es in seiner relativen Kürze und inneren Konzentration fast klassisch, vielleicht eine Spur dichter als die zeitlich extrem dimensionierten Spätwerke.

Feldman über das Piano and String Quartet:
"Ich habe Hunderte und Aberhunderte von Stücken geschrieben. Piano and String Quartet ist mir das liebste von allen. Jetzt, nachdem ich Piano and String Quartet geschrieben habe, könnte ich in Frieden sterben. Es hat alles, was ich jemals gewollt habe."

"Wenn ich für eine bestimmte Besetzung schreibe und vor allem, wenn ich für einen bestimmten Musiker schreibe, denke ich immer darüber nach, wie sie projizieren. Es geht nicht nur um Töne, es geht um die Person, die sie spielt. Piano and String Quartet hätte ich nicht komponieren können ohne die Art und Weise, wie Aki spielt und wie sie sich konzentriert. Das vermittelt sich. Sie sieht nicht bloß konzentriert aus, so wie die Harfenistin, von der man nicht überzeugt ist, dass sie wirklich konzentriert ist; sie sieht bloß so aus. In Akis Fall ist es wie eine Séance; man spürt es. Mich interessieren Musiker, die auch abseits des Podiums eine bestimmte Haltung vermitteln. Wenn sie das Podium betreten, spürt man das schon. Das ist wichtig."

"Wenn man einen Vorschlag spielen muss, bereitet einem bis heute die Frage “Wo ist der Vorschlag?” die allergrößten Sorgen. Aki beherrscht das unglaublich gut im Klavierquintett [Anm.: gemeint ist das Piano and String Quartet], über das wir hier kurz sprechen sollten. Das Stück besteht im Grunde aus einem Akkord, der in unterschiedlichsten Tempi gebrochen wird. Ich spreche dabei lieber von einem “gebrochenen” als von einem “arpeggierten” Akkord. Es ist lediglich ein gebrochener Akkord. Bis heute ist man sich nicht einig darüber, in welchem Tempo man Akkorde brechen sollte."

"Akis Klavierquintett – und es ist wirklich Akis Klavierquintett, denn ohne sie hätte ich es nie geschrieben – erzählt die Geschichte der Geschwindigkeit eines gebrochenen Akkords. Es ist nicht die Geschichte eines Akkords, sondern wirklich die Geschichte der Geschwindigkeit eines gebrochenen Akkords. Es gibt darin symmetrische Akkorde, asymmetrische Akkorde in verschiedenen Geschwindigkeiten. Manchmal habe ich einfach Arpeggiozeichen benutzt, manchmal auch genau notiert, manchmal gibt es Gruppen. Es war schon sehr komisch: vier Töne, drei Töne, zwei Töne … Wie bricht man einen einzelnen Ton? Man schreibe einen kleinen Vorschlag davor. [Lacht.] Das ist das Ende, und das ist das ganze Stück. Ich hatte keine Ahnung, dass es so verlaufen würde, während ich daran arbeitete. Ich dachte, ich würde irgendwann hängenbleiben, und irgendetwas würde dann schon passieren. Ich habe jedoch bemerkt, dass ich methodisch vorgegangen bin. Ich mag das Stück auch deshalb so sehr, weil im Stück während der letzten halben Stunde (…) nichts anderes passiert, als dass bloß zwei Akkorde isoliert, neu orchestriert und neu registriert werden, einer nach dem anderen. Dieselben zwei Akkorde, nur durch Umkehrungen."

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