Im Schloss zuhause: Heide & Anna Prinzessin von Hohenzollern zeigen ihre Burg Namedy | ARD Room Tour

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Es klingt wie im Märchen: Eine Prinzessin, die in einem Schloss mit 35 Zimmern wohnt. Für Anna Prinzessin von Hohenzollern ist dies Alltag. Sie ist auf Schloss Burg Namedy bei Andernach aufgewachsen und lebt hier noch immer mit ihrer Mutter, Heide Prinzessin von Hohenzollern, und ihrer Familie.

Anna war gerade mal fünf Jahre alt, als ihre Eltern Burg Namedy erbten, eine zum Schloss umgebaute Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert. Damals war das Schloss bei weitem noch nicht so gemütlich wie heute: Viele der Salons waren jahrelang nicht mehr genutzt worden, der Spiegelsaal war eine riesige Rumpelkammer, vollgestellt mit alten Möbeln und Gemälden. Während ihre Mutter, Heide Prinzessin von Hohenzollern, anfing zu entrümpeln, wurde für Anna das Schloss zu einem riesigen Abenteuerspielplatz.

Annas Familie stammt von der schwäbischen Linie der Hohenzollern ab. Das Haus Hohenzollern hatte sich schon im 13. Jahrhunderts in zwei Linien geteilt. Während der schwäbisch katholische Teil des Fürstengeschlechts in Schwaben blieb, stellte der sich abspaltende Teil der Familie die späteren Könige von Preußen und Kaiser bis zum Ende des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1918.

Das Stammschloss des Fürstenhauses ist in Sigmaringen. An den Rhein und nach Namedy kamen die von Hohenzollern Anfang des 20. Jahrhunderts. Annas Urgroßvater Karl Anton von Hohenzollern und seine Cousine Josephine von Belgien – eine Prinzessin des belgischen Königshauses – hatten geheiratet. Der Hohenzollernprinz war damals Generalleutnant am Kaiserhof in Berlin. Als er erfuhr, dass Schloss Namedy zum Verkauf stand, griff er zu. Nicht zuletzt, weil Namedy viel näher zu Brüssel war als Sigmaringen und seine Frau unter Heimweh litt.

Finanziert wurde das Schloss mit seinen damals 40 Hausangestellten vom belgischen Hof. Doch damit war nach dem ersten Weltkrieg Schluss. Der belgische Hof stellte seine Appanagenzahlungen ein, nachdem Deutschland und Belgien im Krieg zu Feinden geworden waren. Karl Anton starb an den Folgen einer Kriegsverletzung kurz nach dem ersten Weltkrieg, 16 Jahre später verließ die Prinzessin – Annas Urgroßmutter – das Schloss und trat in ein Benediktinerinnen Kloster in Belgien ein. Ihr Sohn, Albrecht Prinz von Hohenzollern – Annas Großvater – lebte auf Schloss Namedy mit seiner Familie. Er war Musikliebhaber und hat zahlreiche Werke komponiert.

Annas Großvater hatte Land- und Volkswirtschaft studiert, doch ihm fehlten die finanziellen Mittel, das gesamte Schloss zu bewohnen. So kam es, dass prächtige Säle wie der Spiegelsaal verwaisten, bis zur Decke mit Gerümpel vollgestellt waren und Bäume durch die Decke wuchsen. Andere Räume waren ohne Elektrizität und Heizung.

Als Annas Eltern, die in München lebten, Schloss Namedy 1988 erbten, war der erste Impuls: verkaufen. Heide von Hohenzollern kam an den Rhein, um den Spiegelsaal zu entrümpeln, denn darin sollte die Auktion für den Verkauf stattfinden. Doch als der Raum leergeräumt war, entfaltete er seine ganze Pracht. Godehard von Hohenzollern, der ein großer Musikliebhaber war, wollte vor dem Verkauf den Saal wenigstens einmal mit Musik und Menschen füllen – das Konzert war ein Riesenerfolg. Godehard und Heide von Hohenzollern beschlossen, Namedy zu behalten und die Andernacher Musiktage waren geboren.

Anna und Heide von Hohenzollern tragen heute die Verantwortung für das Kulturerbe, ein Schloss aus dem 14. Jahrhundert. Trotz seiner Schönheit entspricht das Schloss nicht überall heutigen Wohnstandards: So sind die originalen Fenster nur einfach verglast – eine Auflage des Denkmalschutzes. Die Heizkosten liegen entsprechend derzeit bei 5.000 Euro. Um die Unterhaltskosten für das über 2.000 m² große Gebäude zu stemmen, nutzen die beiden einen Teil ihrer privaten Räumlichkeiten regelmäßig auch für Veranstaltungen.

Mittlerweile ist das Schloss eine kulturelle Begegnungsstätte und eine bekannte Eventlocation. Anna von Hohenzollern hat sich nach ihrem Studium als Medienwirtin entschlossen, in das Unternehmen Burg Schloss Namedy einzusteigen – nicht zuletzt, weil auch ihr das Schloss und Familienerbe am Herzen liegt.

[Anmerkung der Redaktion: Die Bezeichnung Prinz oder Prinzessin ist im deutschen Sprachraum kein Adelstitel mehr, sondern Namensbestandteil.]

Ein Film von Sabine Keller (Redaktion), Stefanie Vier (Kamera), Paul Heydecke (Kamera / Ton) und Daniel Alznauer (Schnitt).

00:00 Märchenhaft wohnen auf Schloss Namedy
00:43 Eingangshalle
01:12 Rittersaal
02:55 Wohnzimmer
04:30 Kinderzimmer
05:13 Küche
06:25 Roter Salon
07:02 Blaues Zimmer
07:47 Esszimmer
09:11 Rokoko-Salon
11:07 Spiegelsaal
13:00 Dachboden

Auf dem YouTube-Kanal von SWR Room Tour öffnen Menschen die Tür zu ihrem ungewöhnlichen Zuhause.

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