Der Europäische Stör

Es heißt, dass in den Niederlanden meterlange Fische lebten.

Prähistorische Tiere die seit 90 Millionen Jahren zwischen unseren Flüssen, der Nordsee und den Ozeanen pendelten.
Unser natürliches Delta war während dieser ganzen Zeit ein wichtiges Brutgebiet. Der Europäische Stör ist eine besondere Erscheinung mit seinem starken Panzer aus Knochenplatten.

Seine vielfältige Nahrung findet er mithilfe seiner Fühler auf dem Grund des Gewässers. Jahrmillionen ging es ihm in den natürlichen Deltas Europas gut. Doch wir Menschen sind mit dem Lebensraum des Störs ziemlich sorglos umgegangen.

Wir haben die Gewässer verschmutzt, haben Deiche und Dämme gebaut, haben die Verbindung zwischen Meer und Flüssen geschlossen, wir haben mehr gefischt, als die Natur uns bieten konnte.
Vor 70 Jahren sind die Störe in den Niederlanden deshalb ausgestorben, aber in Frankreich leben sie noch heute in freier Wildbahn.
Das riesige Delta bei Bordeaux bietet den Stören einen großen Lebensraum, in dem sie sich vom Meer bis zur Dordogne frei bewegen können.
Außerdem werden sie gezüchtet, um sie vor dem Aussterben zu bewahren.
Nach 70 Jahren Abwesenheit kehrt der Stör nun in die Niederlande zurück.
Wir setzen, zunächst versuchsweise, junge Störe aus, um zu sehen, ob sie gut überleben.
Die Chancen stehen gut, denn unser Flusswasser ist wieder sauberer, unsere Flüsse haben mehr Platz bekommen und der Zugang zu den Flüssen ist wieder offen.
Wenn die Wiederansiedlung des Störs gelingt, dann funktioniert es auch für andere besondere Wanderfische wie den Maifisch oder das Meerneunauge.
Wir glauben, dass wir den Stör seinen Platz in den Niederlanden zurückgeben können, dass wir unser Delta wilder machen können, dass der Stör kein Märchen ist, sondern ein fabelhaftes Tier, das eines Tages wieder unsere Flüsse bevölkern wird.

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