Genmanipulation an Embryonen: Ja oder Nein?

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Krankheiten noch vor der Geburt heilen – medizinischer Fortschritt oder verwerflicher Eingriff in das Leben? Medizinjurist Jochen Taupitz (Universität Mannheim) und Theologe Peter Dabrock (Vorsitzender des Deutschen Ethikrates) diskutieren Pro und Contra von Genmanipulation an Embryonen und die Frage, wie weit der Mensch gehen darf.

In Deutschland ist die Embryonenforschung streng geregelt: Manipulationen der Erbinformation (DNS) sind nicht erlaubt. Darunter leide die Grundlagenforschung, sagt Jochen Taupitz, Jura-Professor an der Uni Mannheim. Sein Diskussionspartner Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, warnt davor, dass die Folgen solcher Eingriffe noch nicht abzuschätzen seien. In der Präimplantationsdiagnostik (PID) sieht er die „sanftere Methode“, Gendefekte zu erkennen und zu umgehen.

Embryonenforschung im Ausland
Viel freier ist die Forschung in Übersee. Wissenschaftler aus den USA, Südkorea und China haben es erst kürzlich geschafft, einen Gendefekt bei einem Embryo im Labor zu reparieren (http://www.nature.com/news/crispr-fix.... Dies ist mit der sogenannten CRISPR-Cas9-Methode gelungen. Wie eine Schere schneiden dabei bestimmte Enzyme den krankheitsverursachenden Teil der DNS heraus und ersetzen ihn durch 'gesunde' Gene.

Taupitz spricht von einer Keimbahntherapie, vergleichend zu Chemo- oder radiologischen Therapien, bei denen ebenfalls in das Erbgut eingegriffen werden kann. Dabrock ist studierter Theologe, und gibt zu bedenken, dass der Eingriff in die Keimbahn eines Embryonen erst der Türöffner sein könnte. Gibt es bald nur noch Designer-Babys? Was wird dann noch alles 'repariert'?

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