Haben Tiere ein Ich? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE

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Was Tiere nicht alles können: Einige sind pfeilschnelle Jäger, andere haben ein verblüffendes Orientierungsvermögen. Aber in einem sind wir Menschen ihnen doch meilenweit überlegen: Dem Bewusstsein. Tiere verfassen schließlich keine Gedichte oder denken sich komplizierte physikalische Theorien aus. Aber heißt das, dass sie wirklich überhaupt kein Bewusstsein von sich und der Welt haben?

Lange war sich die Menschheit relativ einig darin: Tiere sind nicht viel mehr als biologische Maschinen. Vor allem mit den wegweisenden Arbeiten des Naturforscher Charles Darwin änderte sich diese Sichtweise allmählich: Darwin glaubte, dass Bewusstsein eine fundamentale Eigenschaft des Lebens überhaupt ist. Selbst einfache Lebewesen verfügten seiner Meinung über ein rudimentäres Innenleben aus Gefühlen und Eindrücken, das dem des Menschen gar nicht so unähnlich ist. Doch wie herausfinden, was Tiere wirklich denken und fühlen? Man kann sie ja nicht fragen, und in ihren Kopf schauen kann man auch nicht. Lange versuchten Forscher, das Problem mit dem sogenannte Spiegel-Test zu lösen: Erkennt ein Lebewesen sich selbst im Spiegel, muss es Selbstbewusstsein haben. Schimpansen und Delphine bestehen den Spiegeltest, Hunde dagegen nicht. Heißt das, dass Hunde kein Bewusstsein haben? Heute halten viele Forscher den Spiegeltest nur für bedingt aussagekräftig, denn im Leben vieler Tiere spielt der Sehsinn keine zentrale Rolle. Um tierisches Bewusstsein besser zu verstehen, geht die Wissenschaft heute deshalb neue Wege: Wie sind Gehirne entstanden, und wo entsteht im komplizierten Geflecht der Neuronen das Bewusstsein? Verhaltensforscher testen, wie Tiere ihre Umwelt entdecken, wie sie lernen, Probleme lösen, Herausforderungen überwinden. Schon jetzt führen diese Untersuchungen zu erstaunlichen Erkenntnissen: Bereits Fliegen könnten über ein rudimentäres Selbstbewusstsein verfügen. Das Gefühlsleben der Mäuse unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem des Menschen. Kugelfische haben einen Sinn für Schönheit, Raben handeln zielgerichtet. Die Indizien für Bewusstsein sind vielfältig und über die gesamte Tierwelt verbreitet. Mehr und mehr zeigt sich: Denken und Sprechen sind keine Merkmale, die nur für den Menschen gelten. Der Mensch ist eben auch ein Tier – das gilt auch für das Bewusstsein.

Magazin (D 2022, 25 Min)


Quellen und weiterführende Links:


Haben Tiere ein Ich?

Die israelische Forscherin Eva Jablonka hat eine neue Theorie des Bewusstseins entwickelt, das Tier-Bewusstsein einschließt:
https://mitpress.mit.edu/9780262039307/

Wann entstanden die ersten Lebewesen mit Bewusstsein? Forscher versuchen diese Frage zu beantworten, indem sie die Evolution des Nervensystems entschlüsseln – hierzu forscht unter anderem Detlev Arendt am EMBL Forschungszentrum in Heidelberg:
https://www.embl.org/groups/arendt/

Welche intellektuellen Fähigkeiten haben so einfache Organismen wie Fruchtfliegen? Der Neurowissenschaftler Björn Brembs von der Universität Regensburg untersucht das mithilfe komplizierter Experimente:
http://lab.brembs.net

Lange war der sogenannte Spiegeltest der Gradmesser für tierisches Selbstbewusstsein. Aber wie aussagekräftig ist der Test wirklich, wenn selbst Fische ihn bestehen?
https://journals.plos.org/plosbiology...

Wie sieht eine Theorie des Bewusstseins aus, die Tier und Mensch einschließt – diese Frage stellt sich auch der Philosoph Jonathan Birch:
https://www.lse.ac.uk/cpnss/research/...

Bereits Affen haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden – das zeigt ein Versuch des Primatenforschers Frans de Waal:
https://www.qlanguage.com.hk/monkeys-...



#tiere #ich #menschen
Video verfügbar bis zum 03/12/2025
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