Selbst gebaut: Einachser Landmaschine Marke Eigenbau vom Bastler, Oldtimer Traktor | Unser Land | BR

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Ob dieser Traktor nochmal anspringt? Ein Einachser-Fahrzeug zum Obst transportieren, selbst gebaut 1961: Der Motor von Sachs, Getriebe und Lenker von NSU, der Scheinwerfer von DKW, der Tank von einer NSU Quickly, der Kotflügel von BMW, die Räder von Zündapp. Selber gebaut hat den Schlepper 1961 der Bastler Traugott Durst, ein Kuriosum Marke Eigenbau, an dem er ein Jahr geschraubt hat. Durst hatte damals ein paar Hektar Land, zu wenig für eine gekaufte Maschine, aber trotzdem viel Arbeit: Die Landmaschine zeugt vom Erfindergeist seines Besitzers und zeigt, dass man auch mit wenig Geld, viel erreichen kann. Es hat in den 60er Jahren sogar eine Straßenzulassung bekommen. Heute steht die "Durst Nummer 1" im Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim.
Ein Film aus der Reihe "Kuriositäten aus der Landwirtschaft", einer Unser Land Serie von 2011.

Autor: Christoph Schuster

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BEITRAGSTEXT / MANUSKRIPT
O-Ton Klaus Herrmann, Direktor Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim: „Den richtigen Gang!“
O-Ton Rudi Leitenberger, Museumsmechaniker: „Den muss i erst finde!“

Die weltweit einzige „Durst Nummer 1“ hat so ihre Tücken, das Kuriosum Marke Eigenbau wurde einst Rudi Leitenberger und Klaus Hermann für ihr Landwirtschafts-Museum in Hohenheim vermacht.

„Jetzt ..., mal die Kupplung ... „
„Oah,!“
O-Ton Museumsmechaniker: „Das war die Falsche!“

Manchmal fordert ein Ausstellungsstück selbst von einem Direktor Körpereinsatz!

O-Ton Herrmann: „Da gibt’s zwei Optionen, entweder er geht an oder ich fliege aufs Gesicht!“
O-Ton Leitenberger: „Moment, Moment! ... Jetzt!“

Der Herr Direktor kann schieben wie er will, das Ding weigert sich anzuspringen. Eine neue Zündkerze tut vielleicht Wunder bei der „Durst Nummer 1“.

O-Ton Leitenberger,: „Das ist ein altes Ding, Baujahr 1961, technisch ist es überprüft worden, normalerweise müsste es laufen“

Eine Fahrt mit Stolz geschwellter Brust. Museumsmechaniker Rudi Leitenberger ist es zu verdanken, dass nach Jahren des Stillstandes die „Durst Nummer 1“ wieder läuft und qualmt wie eine eins! Die Bezeichnung des Obsttransport-Vehikels ist nicht als Hinweis auf den Spritverbrauch zu verstehen, sondern als Reminiszenz an den Erbauer Traugott Durst.

O-Ton Herrmann: „Es gab ja Einachsfahrzeuge renommierter Hersteller grad genug, ich vermute dass der Herr Durst einmal also ein Schrauber war aus Überzeugung, er wollte vielleicht schneller sein als die anderen und er wollte den Leuten zeigen, was man eigentlich machen kann, Herr Durst war ein Original.

Der Hobby-Konstrukteur Traugott Durst ist leider schon verstorben und sein bäuerliches Anwesen in Ruit hat sich in eine Doppelhaushälfte mit Vorgarten verwandelt, den Ehefrau Gerda Durst hegt und pflegt. Ein Jahr lang habe ihr Mann geplant und geschraubt. einen Traktor kaufen, dafür war kein Geld da. Ein Vier-Hektar-Hof brachte keine Reichtümer, doch jede Menge Obst, noch ohne die „Durst Nummer 1“ schwer zu bewältigen.
(...)
Nach all der Mühe war das Vehikel dann nicht nur Gefährt sondern auch lange Jahre Gefährte, bis Traugott Durst es dem Museum in Hohenheim überließ, wo die „Durst Nummer 1“ in Rudi Leitenberger und Klaus Herrmann wahre Fans fand.

O-Ton Herrmann. „Interessantes Fahrzeug, der Motor stammt von der Firma Sachs, ich vermute, der ist eingebaut gewesen in so ein Herkules-Kraftrad, 175 Kubik, 9,5 PS, ist ne stramme Leistung. Das Ausgleichsgetriebe hier, das stammt von NSU, auffallend natürlich der Scheinwerfer. Ja Herrn Durst war natürlich ..., war ihm wichtig, dass er auch nachts fahren konnte, der Scheinwerfer ist von DKW. Bemerkenswerter Kraftstofftank, da lacht das Herz eines jeden Oldtimerfreundes, ist nämlich von Quickly, die alte NSU Quickly, das war der Traum vieler junger Leute. Der Lenker ist auch von NSU, merkwürdig geformtes Teil, an der Karre hier hinten, da ist der Kotflügel, der Kotflügel stammt von BMW, ist ein BMW-Kotflügel, und diese schönen Speichenräder, die alleine schon ein historische Rarität sind, sind von Zündapp, also wir haben eigentlich alle renommierten Zweiradhersteller in diesem Fahrzeug dokumentiert.“

Und das ganze hat dann 40 Jahre lang bis jetzt zusammen gehalten.
(...)
O-Ton Herrmann: „Also so ein Fahrzeug ist heute nicht mehr zulassbar, denn das ist ja im Grunde genommen ein Motorrad in der Form eines Einachs-Schleppers, das steht zwar 20 Kilometer drauf, aber dieses Fahrzeug ist in der Lage, 40, 50 eventuell sogar 60 Stundenkilometer zu fahren und jeder, der einen Einachser kennt, weiß wie gefährlich so ein Ding ist. Also wie so ein Fahrzeug 1961 von der Straßenzulassungsbehörde das Plazet bekommen hat, ist mir ein absolutes Rätsel!“
(...)
Für Mechaniker Rudi Leitenberger hat sich Traugott Durst ein Denkmal unter den Schraubern gesetzt und die „Durst Nummer 1“ einen Platz im Kuriosenkabinett der Landwirtschaft verdient.

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